Monate: Dezember 2015

Warteschleife nach Blastozystentransfer

Die Warteschleife nach Blastozystentransfer

Ich habe ja diese Berichte und Videos regelrecht verschlungen. Schon vor der Behandlung, richtig exzessiv aber erst in diesen Tagen des Wartens. Immer auf der Suche nach Gewissheit. Diese kann man leider aber nie bekommen. Egal wie viel man liest, egal wie viele Symptome man hat oder nicht hat. Man kann auch ohne jegliche Symptome schwanger sein. Ich möchte aber trotzdem kurz festhalten, wie es mir ergangen ist. Für Leidensgenossinnen, aber auch für mich selbst. Und dann werde ich es mir bei weiteren potentiellen Versuchen immer wieder zu Gemüte führen und mir vielleicht den einen oder anderen Nervenzusammenbruch sparen.

Geschichten vom Kinderkriegen I: meine erste künstliche Befruchtung

Ich habe vor einigen Jahren ein mehrwöchiges Praktikum in einer ganz besonderen gynäkologischen Abteilung absolviert und dort wirklich viel gelernt und gesehen. Einige Geschichten, die ich dort erlebt habe, sind richtig rührend, die ein oder andere aber auch eher ernst. Die Geschichten spielen in einem nahöstlichen Land, über das man viel in den Medien lesen kann, aber wenn man einmal da ist, doch alles irgendwie ganz anders ist als es in den Nachrichten dargestellt wird. Zumindest am Schauplatz der Geschichte leben und arbeiten Menschen verschiedener Religionen und Kulturen miteinander. Ein großer Teil diese Menschen haben trotz des unterschiedlichen Glaubens gemeinsam, dass sie gegenüber dem Kinderkriegen sehr „konservativ“ eingestellt sind. Die Geburtenrate in dem besagten Krankenhaus lag beispielsweise in Hochzeiten (Sommermonate) bei 500 Geburten im Monat. In Deutschland dokumentieren im Vergleich manche kleineren Geburtskliniken nur 500 Geburten im Jahr! Demnach gab es für mich wirklich viel zu lernen und zu sehen.   Aber zurück zu meinen ersten künstlichen Befruchtungen. Ich hospitierte einen Tag in der IVF-Abteilung. Man erklärte mir, dass es ein nationales Gesetz gäbe, das …

Kömodien übers Kinderkriegen

Als neu etablierte Couch- und Film-Expertin möchte ich heute kurz meine aktuelle Top-Liste der besten Filme über Schwangerschaft und das Kinderkriegen teilen. Ich warne vor, dass die Filme teilweise etwas flach sind, aber das ist nun mal unumgänglich, wenn man Ernstes, Trauriges und Gruseliges vermeiden möchte. Denn schließlich gehört zu meinem Tagesmotto ja viel Lachen und Optimismus. 1.    Nine Month (USA 1995) der absolute Klassiker mit Schnuckel Hugh Grant in jüngeren Jahren, der zum ersten Mal unerwartet Vater wird und mit dieser Tatsache erst einmal überfordert ist 2.    What to expect when you’re expecting (USA 2012) zwar reichlich Hollywood-Cliché belastet, aber trotzdem irgendwie ganz süß: es geht um verschiedene Paare, die mit IVF, Adoption, gewollter und ungewollter Schwangerschaft sowie Fehlgeburt konfrontiert werden; an sich sind alle Geschichten unabhängig voneinander, aber dann doch immer wieder ineinander verschachtelt, so ein bisschen wie „Love Actually“; der Titel ist übrigens auch der des berühmtesten Schwangerschafts-Ratgebers in der USA 3.    Un heureux événement (FR/BE 2011) für Liebhaber von französischen Filmen ala „die Sch’tis“ und Hollywood-Muffel echt empfehlenswert, es geht um …

Wie ich zum ersten Mal ein bisschen schwanger wurde

Um sechs Uhr wache ich auf. Viel zu früh. Ich muss noch drei Stunden rumkriegen, bis wir losfahren können. Noch mehr als vier Stunden bis zum Termin. Ich bin wahnsinnig nervös. Nervöser als vor dem Staatsexamen oder vor meiner Hochzeit. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch zu toppen wäre. Dabei waren doch die letzten Tage schon schwer genug. Ich gehe ins Bad, ziehe mich an und mache mir Frühstück. Selbstverständlich ein Granatapfel-Müsli, weil das ja gut für die Gebärmutterschleimhaut sein soll. Das Handy lasse ich dabei nicht aus den Augen. Schon seit 48 Stunden habe ich nichts mehr aus dem Labor gehört. Keine Nachricht ist ja eigentlich eine gute Nachricht? Ich habe wahnsinnige Angst, dass das Telefon doch noch schellt und mir mitgeteilt wird, dass wir gleich nicht mehr kommen müssen. Weil sich keine der Zellen weiterentwickelt hat. Ich schaue auf die Uhr. Es sind nur zwei Minuten seit dem letzten Blick vergangen. Die Zeit schleicht. Selbst im Internet, wo sie sonst immer verfliegt, geht sie nicht schneller. Ich fange an die Bügelwäsche der …