Eigentlich gibt es immer Schokoladen-Reste im Haus: Nikoläuse, Osterhasen und die viel zu großzügig ausgefallene Ausbeute von Karneval, Halloween oder Sankt Martin. Wer soll diese Schokoladenberge essen? Uns sind die große Menge an Vollmilchschokolade zu süß und zu viel. Vor einiger Zeit fragte ich auf Instagram, was ich mit unseren ganzen Schokonikoläusen machen soll. Meine Abonnenten habt mir berichtet, wie Schokoladen-Reste bei ihnen verwertet werden. Da waren so viele gute EINFACHE Ideen dabei, die ich anschließend gesammelt habe, natürlich inklusive von uns getesteten Schokoladen-Reste Rezepten und Anleitungen. Jahr für Jahr kommen immer wieder ein paar neue Ideen zur Resteverwertung hinzu. Denn: Nach der Nikolausschmelze steht die Osterhasenarmee schon in den Startlöchern. Schokoladen-Reste wegwerfen ist nämlich einfach keine Option!

Schoko-Brezel

Christmas-Crunch war gestern. Wir sind den ersten Nikoläusen mit Schoko-Brezeln an den Kragen gegangen und haben das Ergebnis Neujahrs-Crunch getauft. Die salzig-süßen Leckereien konnten hier die ganze Familie überzeugen. Pro Backblech, auf dem die Brezeln gut bearbeitet werden können, sollten etwa 200 g Schokoladen-Reste geschmolzen werden. Um die Schoko-Brezeln schnell essen zu können, einfach kurz draußen oder im Kühl-/ Gefrierschrank hart werden lassen.

Schokoladen-Reste Pudding

Mit einer Multifunktionsküchenmaschine ist es ein Kinderspiel, Schokopudding ohne Tüte selbst herzustellen. Kein Anbrennen, kein ewiges Rühren. Man braucht lediglich drei Zutaten: einen großen Schokonikolaus, Milch und Maisstärke. Die genaue Anleitung habe ich hier ausführlich aufgeschrieben: Schoko-Nikolaus Pudding – Thermomix Rezept.

Grissini mit Schokoüberzug (XXL Mikado)

Dieses simple Tuning macht aus gewöhnlichen Knabberstangen hübsche süße Snacks für Gäste, Kindergeburtstag und Co. Sie sind eine gute, besondere Alternative, wenn man keine Zeit/ Nerven zum Backen hat.

Zutaten

• 100 g Schokolade
• 1 TL Kokosöl
• etwa 60 g Grissini
• Streusel und Kokosflocken

Anleitung

1. Schokolade schmelzen im Wasserbad oder bei 600 Watt im abgedeckten Gefäß in der Mikrowelle unter gelegentlichem Umrühren.
2. Kokosöl unterrühren.
3. Gebäckstangen in Schokolade tunken und mit Streuseln garnieren.
4. In einem Glas trocknen lassen.

Wir haben sie übrigens bestreut. Das Wälzen in Streuseln produziert mir persönlich zu viel Abfall. Damit der Überzug schön hart wird, habe ich das Glas eine Stunde vor dem Verzehr in den Kühlschrank gestellt.

Schokomuffins/ Schokino-Kuchen

DER Klassiker der Schoko-Resteverwertung: Osterhasen, Nikoläuse und Tafeln werden  im Kuchen verbacken. Mit ist es schon häufig passiert, dass die Schokostückchen auf den Boden sinken und am Rand der Backform zu heiß werden. Deshalb mahle ich die Schokolade mit der Küchenmaschine ganz fein (Thermomix 8 Sekunden Stufe 8) oder schmelze sie. Dann rühre ich sie in das liebste Muffin- oder Kucherezept ein und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Wie wäre es zum Beispiel mit zuckerreduzierten Haferflocken-Schoko-Kirsch-Muffins? Die gab es bei uns zuletzt beim Bauernhof-Mottogeburtstag.

Zutaten für 12 Muffins

• 125 g Margarine
• 50 g Rohrohrzucker
• 100 g Apfelmmark
• 75 g gemahlene Haselnüsse
• 2 Eier
• 75 g Haferflocken
• 125 g Dinkelvollkornmehl
• 1 TL Backpulver
• Mineralwasser
• etwa 2 Hände voll TK-Kirschen
• 75-100 g Schokolade

Anleitung

1. Ofen auf 160°C Umluft vorheizen.
2. Alle Zutaten bis auf Kirschen und und Schokolade verquirlen.
3. Schokolade feinhacken (siehe oben) und unterheben.
4. Teig auf 12 Muffinförmchen aufteilen und 5-6 Kirschen in jedes Förmchen hineindrücken.
5. Für 20-25 Minuten backen.

DIY Choco Crossies

Du benötigst lediglich Schokolade und Cornflakes im Verhältnis 2:1 sowie ausreichend Zeit fürs Trocknen. Das ist nach den Schoko-Brezeln unser aller absolutes Lieblingsrezept. Ich habe statt herkömmlicher Cornflakes aus Maismehl und Zucker ungesüßte Dinkelflocken (zum Beispiel von Rossmann oder DM) verwendet. So ist die Nascherei  ein bisschen nährstoffreicher und zuckerärmer als die gekaufte Variante.

Zutaten

• 150 g Schokolade
• 75 g Cornflakes

Zubereitung

1. Schokolade schmelzen.
2. Große Cornflakes währenddessen mit einem Glas leicht zerdrücken, den Schritt kann ein Kind übernehmen.
3. Schokolade und Flakes gut verrühren, sodass alles ganz braun ist.
4. Alternativ können nun noch Kokosflocken, Nusssplitter oder Nussmus untergemengt werden.
5. Kleine Kleckse auf ein Tablett, Teller oder Backblech formen und gegebenenfalls noch mit Streuseln garnieren.

Die Crossies sollten zunächst für 1-2 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet werden. Kurz vor dem Verzehr am besten noch kurz im Kühlschrank bzw. vor der Tür hart werden lassen.

Schoko Fondue light/ Schokofrüchte

Bei dieser Idee schmuggeln sich sogar noch Vitamine unter die Schokolade. Einfach 200g Schokoladenreste im Wasserbad oder bei 600 Watt im abgedeckten Gefäß in der Mikrowelle unter gelegentlichem Umrühren schmelzen, ggf. noch etwa 1 EL Kokosfett unterrühren. Währenddessen Obst (Erdbeeren, Bananen, Apfel…) zurechtschneiden und aufspießen. Die Spieße in die Schokolade tunken, antrocknen lassen oder sofort genießen.

Kuvertüre

Mit geschmolzener Schokolade und etwas Kokosfett (siehe oben) lassen sich natürlich nicht nur Obst, sondern auch Kuchen, Muffins, Cake-Pops und Kekse verzieren. Auch auf dem Dessert machen sich Schokoladen-Reste gut. Bei der Donauwelle im Glas können sogar auch Plätzchen-Reste verbraucht werden.

Ganache

Ich persönlich finde auf Kuchen oder Muffins eine Ganache besser als „nur“ Schokolade. Hierzu einfach 100 g Schokoladenreste zerkleinern (Thermomix 8 Sekunden Stufe 8) und unter Rühren mit 80 g Sahne schmelzen (Thermomix 2 Minuten, 50 °C, Stufe 3). Wem die Vollmilch-Ganach zu süß ist, fügt vor dem Erwärmen noch 1-2 EL entölten Backkakao hinzu. Je nach Verwendung und Schokoladensorte ändert sich das Verhältnis von Sahne zu Schokolade. Eine Übersicht, die weit über meine Back-Skills hinausgeht, findet ihr auf Sallys Blog. Vegane Ganache soll wohl auch mit Kokosmilch oder Hafersahne funktionieren (Schokolade-Sahne im Verhältnis 1:1).

Trinkschokolade

Schoko-Nikoläuse statt Kakaopulver eignen sich hervorragend für eine heiße Schokolade, um sich nach kalten Winterspaziergängen wieder aufzuwärmen. Wir haben folgendes Rezept getestet:

Zutaten für 4 Becher

• 500 ml Vollmilch (1,5% Fett)
• 60 ml Sahne
• 150 g Schokolade
• 2-3 EL entölter Backkakao
• Prise Vanille

Anleitung für den Thermomix

1. Schokolade für 8 Sekunden auf Stufe 8 raspeln.
2. Milch und Sahne hinzugeben, für 5 Minuten, 80°C Stufe Stufe 1 erwärmen.
3. Mit Kakao und Vanille für 30 Sekunden Stufe 6 aufschäumen.

Je mehr Kakao man hinzufügt, desto herber wird das Getränk. Wer es gerne süß mag, lässt ihn einfach weg. Zusätzlichen Zucker benötigt man bei Vollmilchschokolade eigentlich nicht. Wer Zartbitterschokolade verwendet, kann auch statt purer Vanille einfach 1-2 Esslöffel Vanillezucker hinzufügen. Perfekt zum Vorbereiten und zum Verschenken ist Trinkschokolade am Stiel. Die Zubereitung ist super einfach.

Schoko-Brot

Schoko-Brot ist ein schneller Klassiker nach Ostern oder Nikolaus aus meiner Kindheit. Einfach die Schokogestalten raspeln mit einer Reibe oder im Thermomix (8 Sekunden Stufe 8) und anschließend auf ein mit Butter oder Margarine belegtes Brot verteilen.

Bruchschokolade

Bruchschokolade mit besonderen Toppings ist DER Trend unter den selbstgemachten Geschenken. Die Herstellung funktioniert auch gut mit Schokoladenresten. Hierzu einfach Schokolade – am besten helle, dunkle, normale, schmelzen (Wasserbad, nicht über 50°C heiß werden lassen, sonst könnte die Schokolade weiß anlaufen) und anschließend auf einem Tablett oder Backblech zusammengießen. Alternativ kann man auch Schokoladentafeln direkt im Backofen (50°C Umluft, etwa 10 Minuten) schmelzen. Anschließend mit Gabel oder Holzstab die unterschiedlichen Farbtöne vermischen oder sogar mit etwas Lebensmittelfarbe einfärben und nach Herzenslust mit Streuseln, Nüssen, Brezeln, Trockenobst, Krokant, und diversen anderen Süßigkeiten verzieren. Ich selbst habe das noch nie getestet, sondern die Infos hierfür lediglich recherchiert. Inspirationen findet ihr zu Genüge auf Pinterest, via Google.

Ist Zartbitter oder Vollmilch Schokolade gesünder?

Ich muss gestehen, mir wären ALLE Ideen mit zartherber, dunkler Schokolade (70% Kakaoanteil) lieber. Nur davon haben wir leider nie so viel übrig. Für mich brauchen deshalb die ganzen Rezepte sehr wenig bis keinen zusätzlichen Zuckerzusatz. Solltest du es lieber sehr süß mögen, musst du eventuell an der ein oder anderen Stelle noch etwas Zucker hinzufügen. Mein Trick bei der Verwertung der Schokoladen- Reste ist übrigens, Vollmilchschokolade mit einer Tafel zu kombinieren, die 85% Kakao (oder mehr) enthält. Das Verhältnis 3:1 schmeckt mir persönlich am besten. Ernährungswissenschaftlich vorteilhafter ist übrigens dunkle Schokolade: im Gegensatz zu Vollmilch-Schokolade enthält sie mehr Proteine und sogenannte Flavinoide, die sich vorteilhaft auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken könnten. Außerdem steigt und fällt der Blutzuckerspiegel langsamer, sodass sie länger sättigt und keine Heißhungerattacken nach sich zieht. Was den Kaloriengehalt angeht, unterscheiden sich Vollmilch- und Zartbitter-Schokolade nicht wirklich.

Während in Vollmilch relativ viel Milchfett und Zucker enthalten sind, ist bei bei Bitter-Schokolade der Kakaofett-Anteil deutlich höher. Vollmilch-Schokolade ist in der Herstellung etwas günstiger und wird für in Masse produziert. Leider ist es gar nicht so leicht, dunkle, saisonale Schokogestalten aufzutreiben. So bleibt uns der zu verarbeitende Vollmilch-Schokoladenberg jedes Jahr erhalten. Mit den 10 oben aufgeführten Ideen findet hoffentlich jeder Verwendung… Sollte noch ein genialer Schokoladenreste-Hack fehlen, bitte melden! Dann ergänze ich sofort. Was zauberst du denn aus euren Schokoladen-Resten? Oder futterst du sie lieber direkt auf? Für den gesundheitsbewussten Schokoladenkonsum empfehle ich euch meine folgenden „Clean Eating“ Rezepte:
der beste Schokoladen-Aufstrich der Welt
zuckerfreies, veganes Schoko-Mousse

Eine originelle Idee zum Verschenken: Rentier-Kakao

Noch mehr Ideen zur nachweihnachtlichen Resteverwertung: Keks-Reste Rezepte
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