Im Sommer begleitet uns das Reste-Lieblingsrezept an sehr vielen Montagen. Euch kommt es wahrscheinlich schon auf Instagram gehörig zu den Ohren raus: die Rede ist von meiner selbstgemachten, „gesunden“ Currywurst aus Grillresten. Wenn wir am Wochenende grillen, kommen einfach 4-5 Würstchen zusätzlich aufs Rost. Am Wochenanfang genießen die Kinder und ich dann DAS typisches Soulfood des Ruhrgebiets. Aber nicht mit einem Kilo versteckten Industriezucker, Salz und künstlichen Zusatzstoffen vom Imbiss, sondern hausgemacht, kinderfreundlich mild und mit allenfalls ein paar versteckten Vitaminen.
Currysauce selbst machen ohne Zusatzstoffe
Die Zubereitungszeit beträgt in etwa 10-15 Minuten, je nach Extras und Beilagen, die ihr auswählt. Die Sauce lässt sich auch gut schon am Morgen vorbereiten und nochmal erwärmen. Und wie euch die Küchenmaschine die Zubereitung komplett abnimmt , verrate ich euch gleich.
Natürlich können die Würstchen genauso gut frisch gebraten oder gegrillt werden und müssen nicht vom Vortag sein. Dann solltet ihr nur die Zeit dazu zusätzlich einkalkulieren.
Und falls ihr Grillgemüse, Burger oder anderes Grillgut übrig habt, lässt sich das auch perfekt einarbeiten. Die Pott-Kinder kennen bestimmt auch alle die Curry-Frikadelle, oder?!
Super lecker und fruchtig wird die Sauce, wenn man auch ein paar – gegrillte oder frische – Obststückchen (Mango, Ananas…) hinzufügt.
Da wir häufig Hirse als Beilage beim Grillen machen, kommen davon auch was in die Reste-Sauce. Das macht sie ganz automatisch etwas sämiger und für die Kinder besser essbar. Und so wird dann das Gericht mit zum Beispiel nur einer kleinen Brotbeilage zur vollwertigen Mahlzeit.
Ihr merkt, der Phantasie der Resteverwertung sind bei Currysauce eigentlich keine Grenzen gesetzt. Alles kann, nichts muss. Meine Basis-Zutaten und die Anleitung mit und ohne Thermomix folgen nun.
Zutaten Currywurst
Für 4 Portionen verwende ich:
4-5 Würstchen, gegrillt
1 Zwiebel
1 Möhre (+ weiteres Gemüse nach Wahl)
2 EL Rapsöl
ggf. 3-4 EL gekochte Hirse
ca. 250 ml passierte Tomaten
100 ml Apfelsaft
Agavendicksaft
Salz, Pfeffer, Curry, Kurkuma, ggf. Chili
Worchester-Sauce
Zubereitung
Zunächst Zwiebel und Möhre würfen und in einer großen, beschichteten Pfanne mit Rapsöl anbraten. Währenddessen die bereits gegrillten Würstchen und Gemüsestücke in mundgerechte Scheiben schneiden und in die Pfanne geben. Die Hirse ebenso.
Angebratenes mit passierten Tomaten und Apfelsaft ablöschen. Ein Schuss Agavendicksaft sorgt für den süßen Geschmack. Nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Curry, Kurkuma (milder als Curry) und Worchester-Sauce abschmecken. Wer es gerne scharf mag, fügt noch etwas Chili hinzu.
Sobald alles einmal gekocht hat und die Wurst ausreichend erwärmt ist, ist die Currysauce servierbereit.
Zubereitung im Thermomix
Zwiebel & Möhre schälen, in Stücke schneiden und in den Mixtopf geben. Für 5 Sekunden auf Stufe 5 zerkleinern und mit dem Spatel nach unten schieben.
Mit 2 EL Rapsöl für 3 Minuten/ Varoma auf Stufe 0.5 dünsten.
Passierte Tomaten, Apfelsaft, Agavendicksaft und Gewürze hinzugeben. Für 5 Minuten bei 100 °C auf Stufe 1 aufkochen. Währenddessen Würstchen und übriges Gemüse/ Obst in mundgerechte Stücke schneiden.
Nun unbedingt den Linkslauf aktivieren. Würstchenscheiben und Gemüse hinzufügen und für weitere 5 Minuten bei 100 °C auf Stufe „Löffel“ weiterkochen. Anschließend abschmecken und umfüllen. Vor dem Servieren noch 5 Minuten abkühlen lassen. Vorsicht, heiß!
Tofu, Pute oder Schwein?
Welche Sorte Bratwurst ihr verwendet, bleibt natürlich ganz euch überlassen. Auch mit der richtigen Tofu-Wurst wird es ganz lecker. Putenfleischprodukte sind meist etwas magerer.
Bei Würsten lohnt sich generell ein Blick auf die Zutatenliste. Vielleicht habt ihr ja das Glück, einen Fleischer in der Nähe zu haben, der sortenreine Bratwurst, zum Beispiel vom Kalb, anbietet.
Gegrillte Würstchen halten sich etwa 3-4 Tage, wenn sie sauber und hygienisch verarbeitet und gelagert werden. Es passiert gar nicht selten, dass die Menge bei uns für zwei Tage reicht und ich die Currysauce noch einmal in der Mikrowelle erwärme.
Als extra Gemüse nehme ich gerne gegrillte Aubergine oder Zucchini. Fruchtig lecker wird die Sauce durch gegrillte oder rohe Ananas- oder Mango-Stückchen.
Auch frisches Gemüse (Tomaten, Pilze, Paprika, Brokkoli…) können noch zusätzlich während der Zubereitung angebraten werden.
Als Beilage mache ich meistens mit Rosmarin bestreute und Olivenöl begossene Kartoffelspalten im Backofen. Die lassen sich auch schon am Vormittag vorbereiten und für die Erwachsenen nachsalzen. Alternativ gibt es Gemüsepommes (Pastinake, Rote Beete, Karotte, Süßkartoffel…) selbstgemacht oder aus der Tiefkühltruhe.
Im Vergleich zur herkömmlichen Currywurst-Pommes vom Imbiss enthält dieses selbstgemachte Gericht deutlich weniger Zucker, Salz und Zusatzstoffe, deren Namen niemand behalten kann. Letztere kommen nur noch aus der Wurst.
Die Schärfe kann je nach Vorliebe angepasst werden. Kleine Kinder, die es nicht von Anfang an gewohnt sind, beschweren sich meiner Erfahrung nach schon bei nur einem Tropfen Chili-Gewürz. Kurkuma ist ein einzelner Bestandteil aus der Currymischung und für die gelbe Farbe verantwortlich. Er ist isoliert deutlich milder als eine Curry-Gewürzmischung und wird von europäischen Kindern somit meistens lieber gemocht.
Es gibt allerdings noch eine kleine Vorwarnung meinerseits: Currysauce ist keine ganz putzfreundliche Angelegenheit. Die roten Flecken kleben ehe man sich versieht an Kind und Tisch.
Trotzdem ist das Rezept aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Falls ihr auch zu DIY Currywurst Fans werdet, teilt eure Ergebnisse doch unter #restecurrywurst und wir können uns gegenseitig inspirieren.
Eine superleckeres Alternativrezept, mit frischer Paprika und Mango, was ich auch schon ausprobiert habe und echt empfehlen kann, findet ihr übrigens auf dem Blog von Dagmar von Cramm.
Falls ihr generell an meiner Mahlzeiten-Wochenplanung interessiert seid, empfehle ich euch meinen Blogpost:
Mealprep – geplant Vorkochen für eine ganze Woche.
Ps. zum Merken & Weitersagen:
DIY Currywurst aus Grillresten
Zutaten
- 4-5 gegrillte Würstchen
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 2 EL Rapsöl
- 250 ml passierte Tomaten
- 100 ml Apfelsaft
- 3 EL Agavendicksaft
- Salz, Pfeffer, Curry, Kurkuma, ggf. Chili
- Worchester-Sauce
Anleitungen
- Zwiebel und Möhre würfen und in einer großen, beschichteten Pfanne mit Rapsöl anbraten.
- bereits gegrillte Würstchen in mundgerechte Scheiben schneiden und in die Pfanne geben
- Angebratenes mit passierten Tomaten und Apfelsaft ablöschen, mit Agavendicksaft süßen
- nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Curry, Kurkum und Worchester-Sauce abschmecken, ggf. noch Chili hinzufügen.
- Sobald alles einmal gekocht hat und die Wurst ausreichend erwärmt ist, ist die Currysauce servierbereit.