Schon das zweite Mal verbrachten wir einen relativ spontanen Kurzurlaub in Zeeland, einer Küstenregion in den Niederlanden.
Aus Nordrhein Westfalen dauert die Anreise gerade einmal drei Stunden mit dem Auto, sodass sich für uns ein Familienurlaub bereits an einem (verlängerten) Wochenende lohnt.
Der Preis neben einer großen Extraladung Wäsche: extrem kinderfreundliche Strände, Spielmöglichkeiten, Ausflugsziele und geladene Akkus für die anschließende Portion Alltag.
Da es so viel abwechslungsreiches Programm gibt, würden wir wahrscheinlich auch ein oder zwei Wochen ziemlich gut herumkriegen.
Meine Erkenntnisse aus den letzten zwei Besuchen mit kleinen Kindern sowie einen Erfahrungsbericht zu unserer Unterkunft teile ich nun hier. Eine eingefleischte Holland-Expertin bin ich sicher (noch) nicht. Aber ein paar erprobte Insider-Tipps im nahen Umkreis unseres Ferienhäuschens habe ich im Petto. Einige Urlaubsimpressionen habe ich für euch natürlich auch herausgesucht.
Inhalt
kinderfreundliche Strände in Zeeland
Roompot Beach Resort
Unter den zahlreichen „Feriendörfern“ am Meer haben wir uns ganz bewusst für eine Unterkunft im Roompot Beach Resort (*) entschieden. Der fußläufig erreichbare Strandabschnitt liegt nicht an der offenen Nordsee, sondern am geschützteren Binnenmeer.
Das ist für kleine Kinder ideal. Sie können alleine am Wasser spielen, sogar 20-30 Meter ins Meer hineinlaufen und immer noch stehen.
Die „Pfütze“ ist ein paar Grad wärmer als die offene Nordsee und auch an windigen Tagen recht ruhig. So ist Wasserspaß garantiert.
Es gibt Ebbe und Flut. Das Wasser ist aber auch bei Ebbe noch ganz gut erreichbar.
Der Strand ist nicht total riesig, aber da er größtenteils von den Parkbewohnern besucht wird, verteilt es sich ganz gut und zu „Handtuch an Handtuch“ Situationen kommt es nicht.
Es gibt Toiletten, Kiosk, Restaurant und einen kleinen Yachthafen.
Ältere Kinder betreiben übrigens gerne Stand Up Paddling im flachen Wasser.
Vrouwenpolder Strand
Für etwas mehr Nordsee-Feeling haben wir den Strand von Vrouwenpolder besucht. Vom Ferienpark ist er in 10 Autominuten erreichbar. Auf der kurzen Fahrt passiert man übrigens diverse weitere Campingplätze, Feriendörfer und ein Hotel.
Nahe am Wasser wird es dort an Sommerwochenenden schon etwas voller. Der Sandstreifen ist aber wahnsinnig breit, sodass man zum Wasser erst einmal einen richtigen Marsch zurücklegen muss.
Wer lieber für sich sein möchte, kann sich also auch bei Überfüllung einen Platz in Richtung Dünen suchen.
Etwa auf der Hälfte des Weges ist ein toller Spielplatz mit Piratenschiff.
Das Strandrestaurant kocht relativ hochwertig (Stand 2018). Hinter dem Deich beim kostenpflichten Parkplatz ist noch ein Imbiss und ein Pfannkuchen-Haus.
Gegenüber vom Parkplatz befindet sich ein Zugang zum Veerse Meer (Binnengewässer) mit winzig kleinem Strand. Die Stelle ist bei Surfern beliebt.
Neeltje Jahns
Neeltje Jahns ist eine künstliche Insel entlang der Sturmflut-Barriere und Straße, die zwei Halbinseln verbindet.
Am westlichen Hafenbecken ist ein kostenfreier Parkplatz. Von dort aus muss man nur noch einmal über den Deich klettern und landet an einem sehr weitläufigen, sauberen Strand.
An windarmen Tagen ist auch hier das Wasser einige Meter flach und gut zum Spielen geeignet.
Es gibt Toiletten und einen Imbiss.
Bei der Ankunft wirkten die Windräder auf dem Deich etwas befremdlich auf mich (Geräusche, Schatten…). Am Strand selbst bekommt man davon aber nichts mit. Es ist spannend, die Windräder mal von ganz Nah zu erleben.
Wer mehr zur Flutabwehr-Anlage erfahren möchte, kann den Deltapark – mit zusätzlichem Wasser-Spielbereich – besichtigen (Stand 06/20: aktuell geschlossen).
Unterkunft: Roompot Beach Resort, Kamperland
Wie schon berichtet, haben wir bislang zwei Mal im Roompot Beach Resort übernachtet.
Auf den Park gestoßen bin ich wie gesagt wegen des Strandzugangs zum Binnengewässer, der Oosterschelde.
Ein Teil der Anlage besteht aus Camping-Platz, ein Teil aus kleinen Häuschen.
Es lässt sich für jede Familie die passende Haus-Kategorie finden.
Gegen Aufpreis kann man nicht nur einen Unterkunfts-Typ aussuchen, sondern nach Verfügbarkeit die genaue Appartment-Nummer vormerken.
Das ist besonders praktisch, wenn man mit Freunden verreist.
Wir waren mit drei Kindern (1-4 Jahre alt) sehr zufrieden mit diesem Haus-Typ.
Mit zwei Kleinkindern sind wir auch mit diesem Mobil-Heim zumindest für ein verlängertes Wochenende gut zurecht gekommen.
Kleine Stelzenhäuser direkt am Strand gibt es übrigens auch (siehe oben). Die zweistöckigen massiven, Doppelhaushälften liegen hinter der Marina. Von dort ist der Fußweg zum Strand auch zwei Minuten. Der längste Weg von Unterkunft zum Meer mag etwa 10-15 Minuten zu Fuß durch den Park dauern und führt über den Deich. Es gibt soweit ich mich erinnere drei barrierefreie Zugänge für Boller- oder Kinderwagen.
Wer es lieber etwas ruhiger mag, sollte sich ein Haus möglichst weit weg vom Camping Platz aussuchen. Wir haben darauf geachtet, in den neueren Bauabschnitten unterzukommen und uns dort sehr wohl gefühlt.
Ein Vorabblick auf den Parkplan lohnt sich in jedem Fall vor der Buchung.
Unmittelbar bei den Unterkünften ist der Autoverkehr nicht – bzw. nur zum Ein- und Ausladen – gestattet. Praktisch zum ungestörten Spielen und Beaufsichtigen!
Es gibt einen großen und viele kleine Spielplätze, Trampolin und Fahrradverleih (beides gegen Gebühr). Die Nutzung des Spaßbads und des Kinderprogramms sind inklusive.
Mit den Restaurants auf dem Gelände haben wir keine Erfahrungen gesammelt. Der Imbiss hat mich nicht richtig überzeugt (Stand 2018).
Mein Tipp: die Unterkünfte sind ohne Buchung eines Spezialpakets nur mit dem allernötigsten ausgestattet. Dinge wie Fön, Küchenhandtücher, eine Ersatzrolle Toilettenpapier oder Bettwäsche sollte man dabei haben.
Restaurant „de Brouwerij“
5 Autominuten bzw. 10 Fahrradminuten vom Park in Richtung Kamperland liegt kurz vor der Orteinfahrt auf der linken Seite das Restaurant „de Brouwerij“. Dort hat uns der Außenbereich schon von weitem absolut überzeugt: Trampolin, Hüpfburg und weitere Spielgeräte für die Kinder auf einer riesigen, gut gepflegten Rasenfläche. Von unserem Platz auf der Restaurant-Terasse hatten wir Erwachsenen alle Geräte im Blick.
Das Kindergericht war verhältnismäßig hochwertig. Die Speisekarte ist aktuell überschaubar (Stand 2020), aber die ausgewählten Hauptgerichte sind frisch und modern. Ich hatte zum Beispiel eine sehr leckere Trüffel-Rucola-Pasta mit Ziegenkäse.
Kamperland
Zum Ortskern selbst kann ich nichts sagen. Die Infrastruktur ist wirklich gut. An der Durchfahrtsstraße sind ein großer Albert Heijn und ein Aldi (Nord). An der Küste zum Veerse Mer kann man zum malerischen, sehr sehenswerten Ort Veere mit der Fähre übersetzen.
Veere mit Kindern
Im historischen Veere macht es sehr viel Spaß durch die kleinen Gässchen zu schlendern. Die alten Häuser und vor allem die Gärten sind einfach bildhübsch. Weitere malerische Fotomotive sind Stadthaus, Kathedrale und Mühle. Für die Kinder spannend sind auch alte Kanonen, die an verschiedenen Orten zu entdecken sind.
Mit einem Softeis bewaffnet kann man prima den Tag am Yachthafen ausklingen lassen und den Hobby-Seebären beim Anlegen zuschauen.
Es gibt auch einige – teils sehr touristische – Restaurants. Wir waren nun schon zweimal im Hof von Suster Anna und haben dort Pfannkuchen (deftig und süß) gegessen. Leckere, selbstgebackene Kuchen gibt es dort auch. Die Spatzen im Hof sind zahm und listig. Bis vor Kurzem konnten Kinder schönes Spielzeug und Malsachen mit zu den Tischen nehmen oder eine kleine Spielecke erkunden (Stand 2020).
Middelburg
Middelburg ist soweit ich weiß der größte Ort in Zeeland. Hier kann man gut bummeln. Ein paar schöne, hochwertige Kinder- und Krimskramsläden sind mir am westlichen Ende der Fußgängerzone (Langeviele) ins Auge gefallen. Auf dem Markt kann man sich mit interessanten Käsesorten eindecken. An Restaurants mangelt es auch nicht.
Kennt ihr die Gegend? Habt ihr vielleicht noch wertvolle Tipps? Ich bin mir sicher, dass es nicht unser letzter Familien-Tripp nach Zeeland gewesen sein wird.
Ihr könnt also damit rechnen, dass ich diese Liste in den nächsten Jahren noch ergänzen kann.
Ich hoffe, es waren ein paar Anregungen dabei.
Den Live-Bericht mit weiteren Eindrücken findet ihr im „Wochenende in Bildern“ Blogpost.
Ps. zur aktuellen Situation:
Vielleicht für den ein oder anderen interessant dürfte die aktuellen Auflagen (Stand Mitte 06/20) in den Niederlanden sein: eine Mundschutzpflicht besteht NICHT im Restaurant, Hotel, Geschäft oder an öffentlichen Plätzen. Dafür gelten die 1,5-Meter-Abstandsregeln und eine Art Einbahnstraßen-System für Fußgänger (alles ausschließlich für Erwachsene, NICHT für Kinder).
Im Ferienpark ist ein vollkommen kontaktloser Aufenthalt möglich. Die Schlüsselkarten erhielten wir vorab per Post.
Insgesamt sind mir die Menschen sehr positiv als besonnen, dabei aber total entspannt aufgefallen.
PPs. zur Transparenz:
Bei diesem Artikel handelt es sich NICHT um eine Pressereise, sondern um einen persönlichen Erfahrungsbericht. Sonst hätte ich auch gewiss ein paar aussagekräftigere Fotos beizusteuern. Wundert euch nicht über die Zeitsprünge oder gar den Babybauch. Das Bildmaterial stammt aus zwei Aufenthalten.
Die Links zu Roompot sind Affiliate-Links. Solltet ihr auf Grund meines Berichts einen Roompot Park buchen, würde ich mich riesig freuen, wenn ihr sie benutzt. Ich erhalte eine kleine Provision. Für euch entstehen keine Mehrkosten!
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