Gesundheit, Schwangerschaft
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Mein Kampf gegen die Dehnungsstreifen

Man sollte ja gerade beim Thema Dehnungsstreifen den Tag nicht vor dem Abend loben. Eigentlich sollte dieser Bericht deshalb retrospektiv nach dem Wochenbett aus meiner Feder hüpfen und nicht irgendwann zu Beginn des dritten Trimenons. Allerdings bezweifle ich, dass ich dann noch Ruhe und Nerven für einen ausführlichen Post habe. Und vielleicht kann die eine oder andere ja schon was mit einer Zwischenbilanz anfangen. Später kann ich dann ja einfach ein kurzes Update ergänzen.
Das übliche Geplänkel – dass Dehnungsstreifen während einer Schwangerschaft vollkommen normal und nicht zu vermeiden sind, weil Veranlagung, und dass man über diese Hautmale nicht traurig, sondern stolz auf sie sein sollte, spare ich mir an dieser Stelle. Natürlich würde ich, wenn ich die Entweder-Oder-Wahl hätte, mich für meine beiden Wunder und jede Menge Streifen statt gegen diese Schwangerschaft entscheiden. Aber, mir ist mein Körper schon wichtig und wenn ich es irgendwie beeinflussen kann, wie er nach der Schwangerschaft aussieht, dann investiere ich da gerne etwas Zeit, Kraft und ja… sogar Geld dafür. Das ist meine persönliche Meinung. Ich finde es allerdings auch vollkommen okay, wenn man anders mit dem Thema umgeht und dem ganzen keinen hohen Stellenwert gibt. Jeder so, wie er mag.
Nun, hier kommt also mein tägliches Programm gegen Dehnungsstreifen. Für knapp 20 cm Bauch-Zuwachs war es bislang erfolgreich. Oder ich hatte einfach nur Glück. Wenn es allein nach der Veranlagung ginge, müsste ich eigentlich schon anders aussehen. Da habe ich zumindest mütterlicherseits keine guten Gene mitbekommen.
die Essentials
Feuchtigkeit von Innen: Wasser und Ernährung

Da landen wir an erster Stelle direkt wieder bei meinem Lieblingsthema. Deshalb befindet sich auch stellvertretend die Wasserflasche auf dem Foto oben. Gesunde Ernährung, Bewegung und viel Trinken sind überraschenderweise auch das A und O für eine gesunde Haut. Ich kann noch so viel cremen, wenn von Innen keine Feuchtigkeitsdepots und ein gesundes Gewebsgerüst bereitgestellt werden können, nützt das alles nichts.

Die Haut ist übrigens bezogen auf die Fläche das größte Organ des Menschens. Allerdings werden hier körpereigene Sparmaßnahmen wie zum Beispiel auch an Haaren und Nägeln frühzeitig ergriffen, wenn es an anderer wichtigerer Stelle mangelt. Also ist es auch zur Vermeidung von Hautrissen immens wichtig gut hydriert zu sein und einen ausgeglichenen Mineral-, Vitamin- und Nährstoffhaushalt zu haben. Ich trinke definitiv täglich meine 2-3 Liter, je nach Wetter und Aktivität auch mal bis an die 4 Liter Wasser. Wer nochmal meine Tipps zur gesunden Ernährung nachlesen möchte, der findet sie hier.

Regelmäßige Bewegung stärkt nochmal zusätzlich die Bindegewebsstruktur und die Abwehrkräfte, wirkt sich somit auch indirekt positiv auf die Haut aus.
Massagen

Dehnungsstreifen entstehen durch feine Risse der oberflächlichen Hautschichten, die dem schnellen Wachstum nicht mehr standhalten können. Wenn nun regelmäßig die Durchblutung der Haut angeregt wird, findet ein verstärkter Stofftransport statt, sodass von der Theorie her ein Wachstum besser zu kompensieren wäre. Ich habe mir sehr früh im ersten Trimenon einen Massage-Schwamm (ähnlich diesem**) aus der Drogerie zugelegt. Wahrscheinlich ist es allerdings egal, welche Sorte Schwamm man verwendet. Damit werden am Ende jeder Dusche einmal kurz Bauch, Brüste, Becken und Oberschenkel bearbeitet.
Kleiner Tipp: hängt den Schwamm irgendwo zum Trocknen auf, sonst gammelt er ziemlich schnell. Ich habe einen Gummihaken in der Dusche angebracht, an einer Stelle wo normal kein Wasser hinkommt. So ist er trotzdem immer schnell griffbereit.
Feuchtigkeit von außen: Öl und Lotion

Beim Blick auf das untere Foto denkt ihr wahrscheinlich, dass ich einen Schatten habe. So viele verschiedene Produkte sind auch definitiv nicht wirklich nötig. Eigentlich würde auch eins ausreichen. Da sie sich allerdings mittlerweile, teils geschenkt, teils als Gratis-Probe, hier angesammelt haben, halte ich aber kurz meine Meinung zu den einzelnen Produkten fest. Ich lese diese Erfahrungsberichte von anderen auch immer sehr gerne.
Insgesamt bin ich der Auffassung, dass man generell, aber gerade auch in der Schwangerschaft, nicht zu viel Feuchtigkeitspflege betreiben kann. Aber auch das ist wieder generell Einstellungssache und spaltet die Lager. Da ich von Natur aus eine eher trockene, sehr empfindliche Haut habe, creme ich mich nach dem Duschen abends immer kurz komplett ein. Das heißt, ich bin es gewöhnt und mir macht es nichts aus. Auch wenn der Bauch dann etwas ölig ist, stört mich das nicht mein Schlaf-T-Shirt anzuziehen. Seitdem ich morgens mehr Zeit habe, gönne ich mir da auch nochmal eine Extra-Salbung, allerdings nur für den Bauch, nicht für Oberschenkel, Hüfte und Brüste, die ich am Abend mitöle. Morgens kommt allerdings kein Öl zum Einsatz, sondern bevorzugt farblose, schnell-einziehende Lotion. Ob es einen Extra-Effekt hat…?! ich weiß es natürlich nicht. Allerdings ist meine Bauchhaut durch das Ölen deutlich weicher als der Rest des Körpers, der „nur“ gecremt wird. Ich habe schon sehr, sehr früh begonnen. Quasi mit positivem Test als erste Schwangeren-Amtshandlung. Durch die Überstimulation hat die Bauchhaut zunächst schon für einige Wochen sehr gespannt. 
Auf den meisten Verpackungen steht, man solle das Produkt 2-3 Mal pro Tag anwenden. Ob dafür Zeit ist und ob es wirklich nötig ist…?! Darüber kann sich auch jeder selbst Gedanken machen! 

die Kür
Falls noch jemanden an einer detaillierten, persönlichen Produktbewertung interessiert ist, geht es jetzt damit noch weiter. Wer keine Lust auf unbezahlte Schleich(anti-)werbung hat, der überlese es bitte.
1.     Weleda-Schwangerschaftsöl – meine absolute Nr. 1, leider nicht gesponsert!
Davon sind mittlerweile schon drei komplette Flaschen auf meinem Walbauch (und dem Badezimmerboden) gelandet, gerade wurde die vierte und wahrscheinlich letzte Flasche angebrochen. Ich hatte einmal kurz gegoogelt und nur Gutes gelesen, es relativ intuitiv gekauft und bin eigentlich sehr zufrieden. Wahrscheinlich gibt es aber zig andere Öle, die den gleichen Dienst tun, vielleicht sogar weniger kosten…
Ich mag den leicht würzig-blumigen Geruch. Er erinnert mich an meine Kindheit. Und die Haut ist wirklich weicher. Außerdem bin ich aktuell streifenlos-abergläubisch und kann schon allein deshalb nichts anderes ausprobieren. 
Wobei wir beim kleinen Nachteil wären: eine Flasche kostet 13 Euro und hält zumindest bei meinen Ölungs-Attacken maximal 2,5-3 Monate. Allerdings habe ich Sparfuchs nun schon zweimal einen Rabatt-Coupon zusammen mit einem 10%-Gutschein in der Drogerie einsetzen können, sodass das Portmonee etwas geschont wird.
Außerdem finde nervig, dass ich nicht nur die Haut sondern gerne auch die Fliesen und das Badezimmeregal öle. Ganz so gut komme ich nicht mit dem Dosieren klar. Geht das nur mir so? Mach ich was falsch?
Super praktisch finde ich die kleinen 10 ml Probepackungen für den Urlaub. Damit komme ich ca. vier Anwendungen hin, hatte allerdings sehr viele davon. Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wo man sie kaufen könnte.
2.     Hipp Body-Butter „Mama Sanft“
Dieses Produkt ist eigentlich in meinem Einkaufswagen gelandet, weil ich eine neue Bodylotion für den Rest des Körpers benötigte, dafür einen Rabatt-Coupon hatte und irgendwo im www aufgeschnappt hatte, dass sie so gut riechen würde. Den Geruch finde ich jetzt nicht ganz so spannend. Als sehr unaufdringlich würde ich ihn wohl eher beschreiben. Allerdings ist der Pflegeeffekt auf meiner sehr trockenen Haut gut (oder liegt das am HCG und ich könnte aktuell wieder jede Creme vertragen?) und manchmal darf sie sogar statt des Öls an die Streifenproblemzonen.
3.     Mama-Pflegelotion von Bübchen und Babydream
Auch die beiden Produkte verträgt meine empfindliche Haut ganz gut, allerdings ist die Pflegewirkung nicht mit dem Öl zu vergleichen, sondern eher mit herkömmlicher Bodylotion für sensible Haut. Dafür riechen sie gut, sind farblos und ziehen schnell ein. Deshalb verwende ich sie zum morgendlichen schnellen Eincremen vom Bauch. Letzteres war in meinem Fall eine kleine Gratis-Probe und ist praktisch für den Urlaub. Die zweite Produktprobe (Vorteil der Zwillings-Mama!) wandert dann wohl in die Kliniktasche.
4.     Clarins-Tonic-Öl
Dieses Öl habe ich geschenkt bekommen. Ich muss gestehen, ich bin kein Freund von teurem Drogerie-Zeug. Aber Geschenk ist nun mal Geschenk. Als dann letztens mein Lieblings-Öl leer war, habe ich es ausprobiert. Und war bitter enttäuscht. Es riecht wie Erkältungsbalsam oder Sauna-Aufguss und klebt bestialisch am Körper. Auch noch am nächsten Tag. Ich wollte es auf der Stelle entsorgen. Dann habe ich kurz einen Blick auf den Preis gewagt und hätte aus Mitleid für die lieben Schenker, die es ja nur gut gemeint haben, am liebsten hormonell bedingt angefangen zu heulen. Oder habe ich sogar tatsächlich deshalb geheult? 
Ich habe dann allerdings auch noch die „Packungsbeilage“ studiert und herausgefunden, dass es eigentlich gegen Dehnungsstreifen beim Abnehmen gedacht ist und dass ich es falsch angewendet habe. Man soll es nämlich auf die nasse Haut einmassieren und dann kalt abduschen. Nachdem ich es dann eine Woche ignoriert hatte um mich von meiner ersten Erfahrung zu neutralisieren ist es mit in die Dusche gezogen und wird sporadisch vor der Schwamm-Massage auf Bauch, Beine und Po geklatscht. Mein Mann findet den Geruch übrigens total toll. Zum kalten Abduschen bin ich oft eine zu große Memme und mache es lauwarm. Nach dem Abtrocknen fühlt sich die Haut nicht so schön weich an wie nach dem anderen Öl sondern wie nach dem Duschen, somit bekommt sie noch eine kleine Portion Body-Butter. Ich habe vor – sollte ich da überhaupt noch zum Duschen kommen – es regelmäßig im Wochenbett einzusetzen. Immerhin kommt es dann der eigentlichen Einsatzbeschreibung näher.
So, das waren meine bisherigen Erfahrungen zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen. Wie ihr seht bin ich eine kleine fanatische Ölerin. Ich kann aber versprechen, dass dieses Blog nun nicht zu einem Beauty-Produkt-Blog wird. Das war eine Ausnahme. 🙂
Sind mir denn bis jetzt noch tolle Produkte durch die Lappen gegangen? Wie sind eure Erfahrungen? Ist Cremen der absolute Quatsch?

Ps.: Wie es mir die restliche Schwangerschaft und in der Rückbildung mit meinem Programm ergangen ist, werde ich dann im Herbst hier updaten.

0 Kommentare

  1. Ich dachte vor der Schwangerschaft auch, dass ich von Dehnungsstreifen nicht verschont bleiben werde. Immerhin habe ich ein echt schlechtes Bindegewebe – danke Mama 😉

    Nichts desto trotz ging es mir wie dir: Ich wollte wenigstens versuchen, die Streifenbildung positiv zu beeinflussen. Also habe ich mir ein Öl (ich hatte das von Stadelmann und habe es geliebt) sowie eine reichhaltige Creme besorgt. Die Creme, weil mein Bauch bereits ganz zu Beginn der Schwangerschaft extrem gejuckt hat, ich aber morgens vor dem Büro keine Zeit hatte, das Öl ausreichen einwirken zu lassen. Daher: Creme.
    Abends gab es dann immer Bauchmassagen mit Öl vom Göttergatten. Herrlich.

    Ergebnis: 2 minikleine, ca. 1 cm lange Streifen. Die hab ich aber tatsächlich erst nach der Geburt gesehen, mit Kugel war kein einziger Streifen zu sehen.

    Damit bin ich wirklich mehr als zufrieden.

    Ich halte Cremen und Ölen also definitiv nicht für Quatsch 😉

  2. Hach, das klingt doch gut! Mit zwei Mini-Streifen kann man wohl definitiv gut leben! Hab ich auch schon jetzt öfter gehört, dass nach der Geburt beim Zusammenziehen der Haut die Veränderungen erst auftraten – ich bin gespannt, was mein Körper noch mit mir vorhat!

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