Gesundheit, Kinderwunsch
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Ovulationstests bei PCOS – ein Erfahrungsbericht


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Als mir vor Jahren mal eine Freundin mit langjährig unerfülltem Kinderwunsch von Ovulationsstreifen erzählte, fragte ich mich echt, ob man so etwas wirklich braucht.
Aber dann war ich plötzlich selbst an meinem ersten Tiefpunkt der eigenen Kinderwunsch-Geschichte: kein Zyklus seit Wochen, die Basaltemperatur ist die reinste Achterbahn und der Gynäkologe wollte/konnte auch irgendwie nichts für mich tun. Und schwupps, nach etwas mehr als einem halben Jahr nach Absetzen der Pille landete eine Großpackung Ovulationsstreifentests in meinem Warenkorb und wenige Tage später in meinem Briefkasten.
 Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Der Streifen sieht genauso aus wie ein Schwangerschaftstest und die Handhabung ist gleich. Für wenige Sekunden muss er bis zu einer Markierungslinie in Urin gehalten werden. Die chemische Reaktion, die hinterher die Farbe anzeigt, findet mit dem luteinisierenden Hormon (LH, auch Gelbkörperhormon genannt) statt. Dieses unterliegt in einem gesunden Zyklus regelmäßigen Schwankungen und hat seinen Peak (Maximalwert) wenige Tage/ Stunden vor dem Eisprung. Das heißt, wenn meine Linie absolut dunkel ist, sind die Chancen auf einen kurz bevorstehenden Eisprung maximal und ich sollte schnellstens dafür sorgen, dass Spermien sich an Ort und Stelle befinden.
Leider sind die Tests nicht ganz spezifisch und sensibel. Zum einen ist das LH relativ groß und hat molekulare Ähnlichkeiten mit anderen Substanzen, unter anderem mit HCG (der Test kann also auch eine Schwangerschaft anzeigen). Zum anderen ist LH auch immer im Körper vorhanden, somit wird auch immer eine Linie angezeigt und es geht um die Interpreation der Farbstärke, um ein Maxium festzustellen. Das ist gerade am Anfang ziemlich tricky und vor allem auch absolut subjektiv.
Deshalb ist es wichtig, den Test um den vermuteten Eisprung täglich (oder auch 2 x täglich) zu wiederholen, und zwar immer zu ähnlichen Uhrzeiten. Im konzentrierten Morgenurin ist der Hormon-Cocktail so bunt, dass der Test am besten eher nachmittags reagiert – im Gegensatz zum Schwangerschaftstest.
Zur Auswertung sollte man dann die Testlinien vom Vortag hinzuziehen und den Farbverlauf bewerten. Nach dem Peak sollte die Linie auch wieder schwächer werden.

Was gibt es bei PCOS zu beachten?
Beim PCOS ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Hormon-Chaos vorliegt. Oft sind Testosteron und LH dauerhaft erhöht. Also leuchtet auch der pinke Teststreifen in diesem Fall jeden Tag schön auf, egal in welchem Zyklusabschnitt man sich befindet. Zwar natürlich nicht immer in Maximalstärke, allerdings schon so, dass der Streifen tagelang höchste Fruchtbarkeit vorgaukelt und man so falsche Hoffnung bekommt.
Außerdem ist die erste Zyklushälfte manchmal verdammt lang. Wann beginnt man also zu testen? Wenn ich so an meinen 80-Tage-Zyklus denke und an Tag 10 mit dem Testen anfangen würde, hätte ich ja mehr als 50 Streifen verbraten. Das ist erstens auf Dauer teuer, und zweitens aufwendig, dafür das Ergebnis dann doch nicht weiterhilft.
Mein Fazit:
Ich habe mir ein billiges 50-er Pack für ca. 20 Euro im Internet bestellt, vor lauter Euphorie zusammen mit Schwangerschaftsstreifentests, die dann allerdings im Dezember zum Einsatz kommen durften.
Es gibt definitiv auch teurere Varianten, auch in der Drogerie oder Apotheke. Ob diese dann besser funktionieren, weiß ich nicht. Alternativ gibt es auch richtige Zyklus-Computer, die Urinteststreifen auswerten und noch weitere Hormone hinzuziehen. Diese wurden ursprünglich sogar als Verhütungsmethode auf den Markt gebracht. Hiermit habe ich allerdings auch keine Erfahrung, ich wollte es nur der Vollständigkeit halber aufführen.
Ich habe nie eine ordentliche langfristige Testreihe durchgeführt, weil mir das Handling nach der Arbeit zu aufwendig war oder ich es vergessen habe, was auch an meiner fehlenden Motivation gelegen haben könnte. Wenn mein Körpergefühl mir gesagt hat, dass sich da was anbahnen könnte, habe ich sporadisch für einige Tage Linien verglichen. Jedes Mal haben mich zwei pinke Striche angeguckt – in den unterschiedlichsten Intensitäten. Eigentlich war es schön, mal zwei Striche zu sehen. Die wenigen Schwangerschaftstests, die ich bis dato gemacht hatte, zeigten ja immer nur einen. Trotzdem hat mir die Methode bei meinen Monster-PCOS-Zyklen nicht richtig weitergeholfen.
Erst als ich mir die HCG-Spritze zum Auslösen des Eisprungs gesetzt habe, konnte ich mal so eine richtig fette pinke Linie dokumentieren.
Ich kann mir aber vorstellen, dass gerade bei Frauen mit regelmäßigeren Zyklen – wo das Problem des längeren, unerfüllten Kinderwunsches ein anderes ist (z.B. schlechtes Timing, schlechte Spermien, zu kurze zweite Zyklushälfte, weitere organische Ursachen…) so ein Test eine große Hilfe sein kann. Definitiv auch psychologisch, weil er ein bisschen die Angst nimmt den Moment zu verpassen. Somit hat man das Gefühl, das getan zu haben, was man tun konnte.
 Mein Ostergeschenk an eine von euch:
Ich habe noch 35 Stück meiner LH-Teststreifen übrig. Sie tragen ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 08/2016. Somit habe ich definitiv keine Verwendung mehr für sie und müsste sie wegschmeißen, weil es auch im Freundeskreis gerade keinen offensichtlichen Bedarf mehr nach Kinderwunschutensilien gibt.
Deshalb würde ich sie gerne einer von euch schenken, die dafür noch Verwendung hätte!
Wer Interesse hat, kann mir einfach einen Kommentar unter diesem Blogpost oder unter dem passenden Bild bei Instagram hinterlassen.
Sollten sich bis nächsten Sonntag (03. April 2016) mehrere Interessentinnen finden, werde ich auslosen. Anschließend brauche ich eine Anschrift (nur in Deutschland!), mit der ich allerdings absolut vertraulich umgehen werde.
Ich freue mich natürlich wenn ihr meinen Blog abonniert habt, mir hier oder auf Instagram oder Bloglovin‘ folgt, allerdings ist das absolut kein Muss, um in den potentiellen Lostopf zu kommen! Ich würde mich allerdings freuen, wenn ihr denjenigen Bescheid sagt, die ihr kennt, die was mit den Streifen anfangen könnten… Es wäre schön, wenn sie noch bei jemandem Verwendung finden würden.
Die Teststreifen sind selbstverständlich alle noch eizeln steril verpackt. Eine Anleitung ist auch dabei.
Ich verabschiede mich in eine kleine Osterpause und wünsche euch und euren Familien ein ruhiges, schönes Hasenfest!

0 Kommentare

  1. Hab schöne Ostern mit deinen Lieben!

    Ich hatte die gleichen Ovu's und fand sie immer sehr zuverlässig.

  2. Dir auch schöne, ruhige Ostern! Ich hoffe, es ist alles gut?

    Ich glaube auch, dass die Dinger bei guter Hormonlage prima funktionieren. Aber da ich wahrscheinlich nie/selten richtige LH-Peaks hatte, konnten die einfach auch nie was anzeigen 😉

  3. Ja, alles gut, danke 🙂 Hoffe meine Gyn bestätigt mir das nachher auch.

    Das stimmt wohl. Bei mir haben sie – das sollte ich vielleicht dazu sagen – auch erst funktioniert, als ich wieder einen Zyklus hatte. Aber da fand ich sie wie gesagt super, deutlich besser als die ar***teuren Dinger von Clearblabla mit diesem ollen Smilie.

  4. Melanie sagt

    Da mein Kommentar nicht angezeigt wird, versuch ich es nochmal, wir haben schnell 2 jungs und da hat es auf Anhieb geklappt. Um unser Glück perfekt zu machen wollen wir ein drittes Wunder. Nach ein paar Erfahrungsberichten werden wir auch mal solche ovu's testen.
    Ich wünsche dir eine schönen Start in die neue Woche ?

  5. Ich habe heute durch Zufall deinen Instagram Account entdeckt. Wir haben schon 2 Jungs und zu unserem Glück fehlt das dritte Wunder. Dieses klappt momentan jedoch nicht. Nachdem ich nun von ovu test's gehört habe und deine Erfahrung gelesen habe, werde ich Sie ausprobieren und vielleicht klappt es ja im nächsten Zyklus �� ich wünsche dir ein schönes Rest Wochenende ��

  6. Huhu Melanie,
    irgendwie ist das hier so eingestellt, dass ich die Kommentare immer erst freischalten muss! Deshalb kann das etwas dauern… Es freut mich, wenn ich dich inspirieren konnte – wenn du magst, schicke ich dir meine Reste auch gerne zu! Schreibe mir doch dann einfach deine Anschrift an frolleindoctor ät gmail.com! Liebe Grüße,

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