Familie, Leben mit Zwillingen & Baby
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Geschwister bitte draußen bleiben

Wie ICH fast aus dem Musikkurs flog…

Ihr dachtet, aus Kinderkursen und Spielgruppen könne man gar nicht fliegen? Ihr dachtet, sie bereichern den Alltag von Kindern und Eltern? Und grundsätzlich wären solche Gruppen nur just for fun?
Ihr dachtet, bei durchschnittlich angepasstem, unauffälligen Sozialverhalten der Nachkommen müsste man sich überhaupt keine Gedanken machen, aus einem Musikkurs herausgeworfen zu werden?
So ging es mir… zumindest bis neulich. Da wäre ich beinahe aus unserem geliebten Musikkurs „gegangen worden“. Zumindest hat es sich für mich so angefühlt.
Diese Geschichte hat mich ein paar Tage total aufgewühlt. Meine Gedanken dazu möchte ich nun mit etwas Abstand mit euch teilen. Vielleicht fällt euch ja was dazu ein oder ihr kommt mal besser vorbereitet in eine ähnliche Lage. Wie denkt ihr darüber? Wie würdet ihr euch verhalten?
Heute gibt es nun also mal wieder ein Blogpost von mir der mehr aus dem Leben kommt, als aus der Küche.
Aber nun erst einmal von vorne…



Kinderkurs mit Geschwistern

Musikkurs für Kleinkinder

Seit mehr als zwei Jahren gehen wir wöchentlich zur Musikschule. Am Anfang waren die Zwillinge zarte 1,5 Jahre alt und hatten noch nie in ihrem Leben einen Stuhlkreis erlebt.
Das Konzept des Musikkurses für Kleinkinder gibt es in ganz Deutschland. Mancherorts heißt es einfach Singen, anderswo Musikgarten oder musikalische Früherziehung. Nathalie stolperte neulich in diesem Zusammenhang über den Begriff „Talentförderung“. Verrückt!
Ziel des Kurses ist es, kleine Kinder komplett spielerisch an Musik und Gruppenunterricht heranzuführen und etwa Beginn der Grundschule für ein Instrument zu begeistern.
Mit etwa sechs Jahren endet das aufeinander aufbauende Programm. Es folgt klassischer Musikunterricht. Oder eben nicht, wenn das Kind sich überlegt dagegen entscheidet.
Man kann das Ganze unsinnig finden und verteufeln, oder aber man erkennt Wert und nutzt das Angebot.

Mehr Infos zum Programm: Musikgarten Homepage.

der beste Kinderkurs der Stadt

Für mich ist der Musikkurs mit Abstand die beste Kinderveranstaltung, die für uns erreichbar ist. Einfach, weil er meine Kinder begeistert und ihnen etwas bietet, was sie in dieser Form von mir im Alltag nicht bekommen. Die Mischung aus Spaß, Musik und Lernen passt einfach.
Es werden ganz verschiedene Fähigkeiten trainiert, ohne dass die Kinder etwas von Förderung merken.
Konzentration, soziale Regeln, mutig vor einer Gruppe auftreten (mit Eltern im Rücken – im Gegensatz zu Kindergarten und später Schule) und eben auch künstlerische Fertigkeiten.
Bei uns kommt eine den Kindern sehr sympathische, professionelle Kursleitung hinzu, die sie einfach in ihr Herz geschlossen haben.

Musikgarten mit drei Kindern

Ein Musikschul-Nachmittag ist für mich stressig. Ich nehme das aber gerne in Kauf. Die Gründe habe ich ja gerade angesprochen. Und: auch zu Hause wäre es nicht entspannend mit kleinen Kindern in der Überzahl. Das übliche Schicksal einer Zwillingsmutter: Pünktlich sein. Zwei Kindern versuchen gerecht zu werden, obwohl die anderen eine 1:1 Betreuung haben. Moment falsch. DREI Kindern versuche ich dort gerecht zu werden. Seitdem das Baby drei Wochen alt ist, kommt es auch mit. Das ist wirklich musikalische Früherziehung.
Und genau DAS ist unser Problem. Das Geschwisterkind im Kinderkurs stört.

Musikgarten Erfahrungen Mehrfachmutter

Typisches „Arbeitsmaterial“ im Kleinkind-Musikkurs. Keine Geige. 😉

Geschwisterkinder als Störfaktoren?

Als das kleinste Kind noch friedlich in seiner Babyschale den Musikkurs verschlafen hat, war noch alles in Ordnung.
Dann verbrachte es die ein oder andere Stunde beobachtend im Kinderwagen. Aber das wurde sehr schnell zu langweilig.
Nun macht das Kleinste mit, auch wenn die anderen Kursteilnehmer mehr als doppelt so alt ist. Das funktioniert mal mehr und mal weniger gut. Aber ich muss sagen, ich bin ganz schön stolz und beeindruckt, wenn ich mich im Vergleich dazu erinnere, mit welcher Haltung die Großen damals gestartet sind.
Ich komme trotzdem wöchentlich ganz schön ins Schwitzen und beneide die anderen Geschwisterkinder, die die 45 Minuten friedlich und beobachtend auf Mamas oder Papas Schoß sitzen.
Die Kursleitung empfindet die Geschwister als störend oder zumindest deren Anwesenheit als unfair für die Kinder, die sich konzentrieren möchten. So wurden nach und nach die betroffenen Eltern kontaktiert und auch einmal das Thema in der Gruppe – also für die Eltern, nicht für die Kinder – angesprochen.
„Stört Sie es, wenn die Geschwister dabei sind?“

Musikkurs nur für Einzelkinder?

Acht von zehn Eltern blickten kopfschüttelnd auf den Boden. Denn: alle bringen mehr oder weniger regelmäßig größere und kleinere Geschwister mit zum Kurs, sind gerade schwanger oder haben in Kürze Familienzuwachs geplant.
Die einzige anwesende Einzelkind-Mutter sagte, dass sie es eher erheiternd und auflockernd finden würde.
Eine Dreifach-Mutter äußerte sich als einzige zustimmend: „Ich bringe meine zwei Großen jede Woche zu Freunden, damit meine Kleine Exklusivzeit bekommt. Das ist mit viel Organisation verbunden.“ Ihr Anliegen in der Angelegenheit: alle oder keiner.

Geschwister bitte draußen bleiben

Ich kann diese Mutter verstehen. Sie gibt sich im Bereich ihrer Möglichkeiten viel Mühe und fragt sich wofür? Aber im Enddefekt trifft sie eine Entscheidung für sich und ihre Kinder.
Kann man davon ausgehen, dass es so für alle Teilnehmer am besten ist?
Ich kann den kompletten Ansatz verstehen. Optimal ist das „Arbeitsklima“ in der bunte Truppe nicht. Mal mischen sich die älteren Geschwister, die sich in einer Raumecke still mit Hausaufgaben oder dergleichen beschäftigen, in das Kleinkindprogramm ein. Mal klaut mein jüngstes Kind den Dreijährigen die Instrumente oder rennt kreischend um den Sitzkreis.
Und dann quäken da noch ein paar Babys. Der ein oder andere Kursteilnehmer bekommt einen Trotzanfall. Das ist alles in Summe laut, unruhig und anstrengend. Für die Kinder, für die Eltern und vor allem auch für die Kursleitung.
Aber – so bunt und chaotisch ist doch nun mal das Leben mit Kindern!? Brauchen sie es anders? Oder brauchen wir Erwachsenen es anderes?
Ich sehe es so: die Musikstunde für Kleinkinder ist keine Vorbereitung für Jugend musiziert oder einen anderen Talentwettbewerb. Also muss ich meine Ansprüche herunterschrauben.

Musikschule fuer Kleinkinder sinnvoll

Ich finde es einfach komplett normal, dass Geschwister einen KINDERKURS besuchen Wo sollen sie denn sonst bleiben? Oder wird so ein erschaffener Luxus nur den Einzelkind-Familien vorbehalten und denen, die ihrem Nachwuchs Exklusivzeiten einräumen?
Wie viel Alltag von uns Eltern kann sich um die Kinder drehen?
Müssen für deren Hobbys Arbeitszeiten beider Eltern angepasst werden oder zwingend Babysitter verfügbar sein? Was machen Alleinerziehende?

Geschwister gleich behandeln

Für mich kommt ein entscheidender Grund hinzu, weshalb ich nie auf die Idee gekommen wäre, das Jüngste Kind anderweitig unterzubringen: es widerstrebt meinem Gleichbehandlungs-Bedürfnis, das ich als Zwillingsmama von Anfang an hatte. Richtig oder falsch sei dahin gestellt.
Chancengleichheit für alle meine Kinder ist mir sehr wichtig. Natürlich sollen alle drei musikalische Früherziehung mitnehmen. Stellt euch mal vor, das macht doch irgendetwas Entscheidendes mit den Hirnhälften und einem meiner Kinder hätte ich das vorenthalten, weil es zufällig der Nachzügler ist und draußen mit dem Babysitter warten musste?! Sehr unwahrscheinlich, aber über sowas mache ich mir Gedanken. Dann wäre die Konsequenz, dass ich mit dem Kleinsten auch noch den Einsteigerkurs besuchen müsste. Und dann wären da ZWEI große Geschwister, die in der Zwischenzeit versorgt werden müssten.

Care-Arbeit gerecht aufteilen?

Am besten wäre natürlich, wenn ich mir die Kinderkurse mit meinem Mann aufteilen würde. Aber so funktioniert unser Vereinbarkeitsmodell nicht. Für alle Familien, die das organisiert bekommen, ist es sicher die angenehmste Lösung. Aber ist das die Mehrheit? Soll das Voraussetzung für die Teilnahme am Musikkurs sein? Ist es für Eltern und vor allem auch für die Kinder gesund, wenn sich der Alltag so stark um sie dreht?
Für mich ist die lange Elternzeit nicht nur die anstrengendste Aufgabe, die ich je hatte, sondern auch ein Privileg.
Würde ich wieder arbeiten – Vollzeit oder Teilzeit – wären begleitete Nachmittagskurse für uns zeitlich gar nicht mehr drin. Mit diesem Hintergrund sind sie Luxus, den ich aktuell ungern aufgeben möchte.



die vorläufige Lösung

Im Telefonat, das ich mit einem Mitarbeiter der Musikschule zum Thema führte, konnte keine Klärung erzielt werden.
Also sind wir weiterhin zu viert am Start. Ich hatte die ersten Male ein sehr blödes Bauchgefühl, habe uns als Störenfried-Gang wahrgenommen. Schon auf dem Hinweg war ich angespannt und zickig zu den Kindern. Und meine Stimmung überträgt sich natürlich. Mittlerweile bin ich wieder gelassener und kann ein bisschen über die Tatsache schmunzeln, dass unser Jüngster einfach als Begleitperson für einen Zwilling durchgeht. Die steht ja jedem Kursteilnehmer zu. Nur bei Kniereitern wird das komisch… (Übrigens unterstützt mich da die Kursleiterin ganz wunderbar und übernimmt immer einen Zwilling.)

So gelassen sehen es leider nicht alle Eltern. Eine Familie kommt seit der Debatte gar nicht mehr. Ich vermute, dass die Große beurlaubt ist, bis der Kurs im Sommer ohne Begleitung stattfindet. Das wäre auch für uns die einzige Option, wenn die „keine Geschwister“ Regel ernst werden würde.
Ich fände eine Kündigung total ärgerlich. Unter anderem, weil es ja eine Art Aufbaukurs ist mit dem Ziel, das passende Musikinstrument zu finden. Da wäre es doch doof, die letzten zwei Jahre Zeit und Geld hineingesteckt zu haben.

Wir Eltern befürworten es, dass die Umstellung einfach schon früher stattfinden würde. Ein Großteil der kleinen Musiker ist gut im Stande, die Stunde ohne Begleitung mitzumachen. Das wäre eine einfache Lösung des „Geschwisterproblems“. Ich müsste dann in mich gehen, was aus einem Singkreis für das jüngste Kind wird…

aus Singkurs hinausgeflogen
Theoretisch würden sich bei uns sicherlich Freunde oder Familie bereiterklären, mal die Zwillinge zu begleiten oder auf Kind 3 aufzupassen. Aber das ist für alle nicht ganz ideal: zusätzliche Organisation für mich, Abhängigkeit von anderen und vor allem fand ich es gerade für den Anfang wichtig, dass so ein Kurs durch eine primäre, stetige Vertrauensperson begleitet wird, damit die Kinder auch ganz sie selbst sind und eine gute Beziehung zur Kursleitung aufbauen.

Bei anderen Kurskonzepten wie Schwimmen oder Turnen macht es wirklich Sinn, eine Betreuungsperson pro Kind zu organisieren. Aber bei einem Musikkurs in einem geschlossenen Schulraum komme ich auch 3:1 alleine zurecht, ohne dass wer in Gefahr gerät. Da bin ich als Dreifachmutter pragmatisch.

Ist der Altersabstand zu gering?

Auch drehten sich meine Gedanken um das altbekannte Dilemma. Was haben wir unseren drei Kindern nur mit dem nicht existierenden/ geringen Altersabstand angetan?! Nimmt ihnen das Chancen?
Im Blogpost Familienplanung ohne mein Mitspracherecht?! habe ich mich schon einmal ausführlich dazu ausgelassen.
Und ändern lässt sich das auch einfach nicht.

Eigentlich möchte ich mit diesem Text hauptsächlich auf eins aufmerksam machen:
Lasst unsere Gesellschaft doch bitte nicht nur kinderfreundlicher, sondern auch familienfreundlicher werden.
Geschwister sind was richtig tolles. Und so appelliere ich auf ein bisschen mehr Verständnis für kinderreiche Familien (zu denen wir noch nicht mal zählen mit drei Kindern ;-)). Ich möchte mich nicht auf Grund der Zahl meiner Kinder mies und ausgeschlossen fühlen. Wenn sie sich richtig blöd verhalten würden, wäre das was anderes…

Ist es nicht vollkommen egal, ob da noch ein kleiner Zwerg um den Stuhlkreis rennt, ein etwas zu großer Zwerg die Antworten vorsagt oder ein ganz kleiner Zwerg im Tragetuch quäkst?!
In einer Musikgruppe lernen die Kinder vor allem eins fürs Leben: dass sie was wert sind. Dass sie gezielte Aufmerksamkeit erhalten. Dass sie Raum bekommen, sich zu entfalten. Dass sie gesehen werden.

Ich kann zwar auch die Argumente total verstehen, die für den „Einzelkind“-Kurs sprechen. Aber  ich hoffe, dass sich die Kursleiter mit individuellen Lösungen anfreunden und sich alle wohl fühlen können.

Ich werde dafür sorgen, dass meine Großen ihre Abiklausuren ohne Geschwisterablenkung schreiben können. Aber meistens werden bei uns die Kinder in der Überzahl sein.

Seid ihr auch schon mal mit den Geschwistern angeeckt? Wie würdet ihr euch verhalten?

Milch & Mehr Mamablog Signatur

Ps. zum Merken & Weitersagen:
Geschwister im Musikkurs nicht erlaubt



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8 Kommentare

  1. Huhu, ich finde es unverständlich. Ein Baby muss ja nun wirklich dabei sein, aber auch größere Geschwisterkinder haben nicht immer eine Alternativ-Betreuung und kommen mit (Das war bei meinen Kursen nie ein Problem.). Ich finde das normal.

    Mir selbst ging es einmal so, dass meine Tochter (damals 3) zu einem Kindergeburtstag eingeladen wurde und ich an dem Tag auf Dienstreise war. Mein Mann wollte gehen, hätte aber unsere andere Tochter (damals 4) mitnehmen müssen. Ich fragte bei den Eltern nach, ob das okay sei – und bekam ein „Nein“ … Ich weiß, viele können das nachvollziehen, aber ich fühlte mich doch sehr vor den Kopf gestoßen und ja, ich war auch wütend. Das Geburtstagskind wurde nämlich ständig von Omas und Opas aus dem Kindergarten abgeholt, das hatte ich schon registriert. Die Eltern hatten ein so gutes soziales Netz, dass sie sich einfach nicht in andere hineinversetzen konnten.

    • Vielen Dank für dein Feedback.
      Geburtstag und Verabredungen sind bei uns auch so eine Sache. So ein kleiner Tornado kann da schon mal anstrengend werden. Ich kann aber sehr gut verstehen, dass du dich vor den Kopf gestoßen gefühlt hast.
      Bei einer Vierjährigen auf einem dritten Geburtstag sehe ich jetzt erstmal keine großen Probleme. Klar, wenn jeder Gast noch jemanden mitbringt… Aber wenn dann die Alternative ist, dass das Kind nicht kommt?! Da ist ja dann auch das Geburtstagskind total traurig. Naja, diese Phase ist/ war ja praktischerweise kurz und die Kinder wollen uns gar nicht mehr dabei haben. 😉
      Liebe Grüße

  2. Christiane Braun sagt

    Ich finde es total verständlich das ein Baby mitgenommen werden muss, jedoch verstehe ich auch die andere Seite.
    Meinen größeren bring ich zum Beispiel auch zu seinem Karate, weil der kleine da stören würde.
    Aus unternehmerischer Sicht vermutlich auch schwierig wenn Geschwister dadurch praktisch for free am Kurs profitieren.
    Also schwierig, verstehe beide Seiten und auch die Problematik mit Geschwisterkind.
    Kann deine Gedanken gut nachvollziehen und auch organisatorische Probleme dadurch, aber tatsächlich die Variante gewählt entweder den großen praktisch zu begleiten, aber währenddessen mit dem geschwisterkind spazieren zu gehen /draußen was zu machen oder einkaufen zu gehen (natürlich unter ständiger telefonischer Erreichbarkeit und in unmittelbarer Nähe)

    • Liebe Christiane,
      danke, dass du deine Erfahrungen teilst. Ich finde es schön, solche Hobbys zu begleiten, freue mich nach diesen Erfahrungen aber definitiv auch darauf, „einfach nur“ das berühmt-berüchtigte Mama-Taxi zu sein. Das macht es dann in dieser Hinsicht einfacher.
      Herzliche Grüße,
      Nora

  3. Martina sagt

    Liebe Nora,

    deinen Grundgedanken kann ich verstehen. Ich habe selber zwei Kinder und organisatorisch ist sowas nicht immer einfach zu händeln.

    Aus Sicht einer Kursleiterin (nicht Musik, aber Eltern-Kind-Turnen) kann ich dir vielleicht auch einen weiteren Blickwinkel geben. Ja, Geschwisterkinder können sehr störend sein.
    In meinen beiden Gruppen (betrifft Kinder von ca. 2-4 Jahren je Gruppe) ist es überhaupt kein Problem, wenn Geschwister mit dabei sind. Babys sind verschlafen meist im Kinderwagen oder Tragetuch die Stunde. Alles gut.
    Ältere Kinder können die Angebote auch gern nutzen, sofern sie grade nicht von „Kurskindern“ genutzt werden. Und jetzt kommt das Aber.
    Wir hatten mehrere Familien, die mit mehreren Kindern (also Teilnehmer und Begleitkinder) in meine Gruppen kamen und durch die der normale Ablauf einfach gestört wurde.
    Ältere Kinder, die Spielangebote „besetzten“ und dadurch nicht (ich sags bewusst überspitzt) von den „zahlenden“ Kindern genutzt werden konnten. Oder Begleit-Kinder, die außerhalb des Begrüßungs- und Abschlusssingens auf allen Turngeräten unterwegs waren und somit die Gruppenkinder ungeduldig wurden. Ich könnte da noch einiges aufzählen.

    Begleitkinder sind okay, wenn sie sich entsprechend verhalten bzw. wenn sie von den Eltern angehalten werden, sich angepasst zu verhalten.

    Mich persönlich hätte es sowohl als Kursleiterin als auch als teilnehmende Mutter mit Kind in der musikalischen Früherziehung gestört, wenn da ein 1,5 jähriges Kind klatschend um die „Arbeitsgruppe“ rennt. (Als Mutter denke ich auch daran, dass ich für diese Veranstaltung Geld bezahle und daher auch was aus der Gruppe für mein Kind mitnehmen möchte.)
    Wenn das 1,5jährige Kind das maaaal macht, weil es eben ausnahmsweise dabei ist, okay. Aber so wie ich das las, kam das häufiger vor und das wäre für mich nicht dauerhaft okay.

    Rücksichtnahme muss von allen Seiten kommen.

    Nix für ungut, ich weiß, wie schwer die Organisation ist.

    Martina

    • Liebe Martina,
      Danke für dein Feedback. Die Sicht aus der anderen Perspektive ist sehr bereichernd.
      Ich würde als nicht involvierte Mutter wahrscheinlich auch eher solche Gedanken haben. Aber deshalb wollte ich ja gerade mit dem Text zum Nachdenken anregen: was nehmen Kinder aus den Kursen eigentlich mit? Was erwarten wir als Eltern? Und passen unsere Vorstellungen überhaupt zusammen?
      Herzliche Grüße
      Nora

  4. Barbara sagt

    Moin,

    aus Kursleitungssicht muss ich ganz klar für das 1:1-Verhältnis stimmen 🙂 Es macht ganz viel mit Kind und Bezugsperson und zumindest das lizenzierte Konzept Musikgarten ist auch darauf abgestimmt. Drei Kinder pro Mama finde ich tatsächlich ganz klar zuviel, und meine Teilnehmer schaffen es auch alle irgendwie, sich zu organisieren. Da hat sich bisher niemand beschwert. Ich glaube, ich wäre da als Leitungskraft überfordert und hätte das Gefühl, meinem Konzept und meinem Anspruch nicht mehr gerecht werden zu können, geschweige denn den Kindern.

    Als Dreifachmama hab ich meinem Jüngsten und mir den Freiraum auch geschaffen … Die zwei Großen kamen dadurch allerdings leider nicht in den Genuss.

    Trotzdem verstehe ich natürlich auch Deine Sicht 🙂 Es ist nicht einfach. Abe das ist es mit Kindern ja eher selten.

    Wie ging es weiter bzw. wie ging es aus?

  5. Cathleen sagt

    Moin,

    ich kenne die Situation auch zur Genüge, meine Kinder sind beide schon immer sehr betreuungsintensiv. Die Musikkurse sind aber nachvollziehbar Exclusivzeit – man zahlt für einen Teilnehmer und das Programm ist darauf ausgerichtet. Wenn das Problem aber doch so offensichtlich mehrere regelmäßig in diesem Kurs betrifft- warum findet man dann nicht einen gemeinsamen Babysitter für die Geschwisterkinder? So haben wir es immer regeln können – eine Mama (immer abgewechselt), ein großes Geschwister oder ein Helfer von außen sind mit den restlichen Kindern auf einen Spielplatz in der Nähe gegangen und haben dort auf sie aufgepasst. Babys im Tragetuch blieben natürlich bei Mama. Durch das Durchwechseln war es ok für alle, man könnte natürlich auch einen Profi buchen und die Kosten teilen. Das hat bei uns immer gut funktioniert, und fair für die zahlenden Teilnehmer und die Kursleiterin ist es auch…

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