Monate: Februar 2016

Geschichten vom Kinderkriegen II: Meine erste Geburt

    Als ich neulich in meinem Hebammenbuch in dem Kapitel über Geburtsabläufe stöberte, fiel mir auch wieder meine „erste Geburt“ ein. Das war, obwohl ich natürlich sehr unbeteiligt war, ein total emotionaler Moment für mich. Es spielte sich alles ganz unspektakulär in heimischen Gefilden ab. Im nahöstlichen Land, in dem ja die erste Geschichte vom Kinderkriegen spielte, habe ich auch noch ganz viele tolle Momente im Kreissaal erfahren dürfen. Aber halt nicht das richtige „erste Mal“. Ich sehe es als großes Privileg an, dass ich nicht ganz unvorbereitet im Sommer in meine eigene Geburt gehen muss. Allerdings bin ich sehr gespannt, inwieweit ich davon überhaupt profitieren werde. Eher bin ich bestimmt die schlimmste Patientin schlechthin. Es ereignete sich vor einigen Jahren, als ich noch ziemlich grün hinter den Ohren war. Zum ersten Mal ein bisschen Alltag schnuppern hieß es da in meinen Semesterferien. Ich verbrachte die Zeit mit den Narkoseärzten im OP und lernte vorwiegend Leute zu stechen und mit Schläuchen in jeglichen Körperöffnungen zu versorgen. Eines Tages sollte ich mit in den Kreissaal …

Die 14. Woche (13+0 bis 13+6)

    Der Anfang der Woche war für mich ein ganz langsam tickender Countdown bis zum lang ersehnten Urlaub. Die Arbeit wollte mir noch mal so richtig zeigen, was sie alles zu bieten hat: Eine stinkende Staubwand, trotzdem jede Menge Staub und Baulärm direkt neben meinem Computer, nicht nur in der Etage über mir. Total verrückte, unorganisierte Tage mit viel zu viel zu tun. Und am allerschlimmsten: Die retrospektive Erkenntnis, dass ich mit einem Patienten engeren Kontakt hatte, der mit einem Virus infiziert ist, das zu Fehlbildungen bei Ungeborenen führen kann. Da hatte ich natürlich wieder ordentlich Kopfkino und es hagelte Selbstvorwürfe. Auf das Thema werde ich allerdings nochmal konkreter in einem extra, rein informativen Post eingehen, damit vielleicht noch jemand aus meiner Naivität lernen kann. Irgendwie war ich so lange so intensiv damit beschäftigt schwanger zu werden, dass ich mich um die vorbereitenden Maßnahmen – hier eine Virus-Titer-Bestimmung im Blut die Auskunft über die Immunität gibt , für den Fall der Fälle, nicht gekümmert habe. Nun gut, jetzt kann man nichts mehr ändern und …

Die 13. Woche (12+0 bis 12+6)

    Am Anfang der Woche hatten wir unseren Termin beim Pränatal-Spezialisten. Da bei Zwillingen die Hormonkonzentrationen logischerweise anders als bei Einlingen sind, kann der Bluttest auf Trisomien nicht sinnvoll ausgewertet werden. Somit ist eine Ultraschalluntersuchung in der 13. SSW die verlässlichere Maßnahme. Ich wusste, dass die Nackenfalte gemessen wird und noch so ein paar andere Parameter hinzugezogen werden, um ein spezifisches Risiko zu berechnen. Die Stunde, in der wir das besondere Baby-TV genießen durften, war aber einfach der Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass der Arzt einfach ein absolutes Supertalent ist oder/ und  die beiden auch einfach gut lagen (wie im Hochbett übereinander :-)) , wir haben einfach alles gezeigt bekommen! An diesen zwei winzigen 5 cm großen Wesen! Organe, Rippen, Hirnventrikel, Herzklappen. Ich kann das noch nicht mal alles richtig an einem großen Menschen darstellen! Dann haben sie noch gewunken und geturnt. Das war so cool! Mein Mann war auch richtig baff und total froh, den Termin wahrgenommen zu haben. Beinahe hätte er nämlich beruflich bedingt absagen müssen. Den beiden …

Die 12. Woche (11+0 bis 11+6)

    Die zwölfte Woche ist geschafft! Ich finde es nach wie vor surreal, dass es von mir Beiträge über Schwangerschaftswehwehchen gibt. Die kommen doch eigentlich immer von den anderen. Aber so langsam kommt in meinem kleinen Hirn an, dass zunächst einmal die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt nur noch sehr gering und die zweier Babys im Sommer relativ groß ist. Zwar kann natürlich noch alles passieren, was die Natur so in ihrem Programm hat, aber die Statistik findet den allerschlimmsten Ausgang nicht mehr wahrscheinlich. Das ist verrückt. Sollten meine Arbeitstage wirklich gezählt sein? Sollte ich wirklich bald Umstandsmode tragen und eine Kinderausstattung organisieren müssen/ dürfen? diese Winzlingsfeigenhälften sind wohl rein symbolisch, in Realität müssten hier zwei dicke Feigen liegen – momentan aber leider wohl nicht die beste Erntezeit 😉 Weiterhin gibt es über keine nennenswerten Komplikationen zu berichten. An Energie und Nährstoffen sollte es den beiden wirklich nicht mangeln. Ich darf mir schon viele Sprüche von meinem Mann anhören. Aber irgendwie muss man diese Fressattacken auch mit Humor nehmen, da hat er schon recht. Die Waage …