Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schwangerschafts-Tagebuch

Die 9. Woche (8+0 bis 8+6)

    Dadurch dass ich wieder arbeiten gehe, fühlt sich alles ganz anders an: Da ich viele Tätigkeiten, die ich eigentlich machen müsste, in meiner jetzigen Situation nicht verantworten kann, musste ich nun relativ offen mit meinen Kollegen kommunizieren. Damit wissen die es nun vor unseren Lieben und ich hoffe, dass es nicht über Dritte zu ihnen dringt. Trotzdem wird dadurch, dass Leute mit einem darüber sprechen, Fragen stellen oder sogar von ihren eigenen Erfahrungen erzählen, alles viel realer. Leider ist das Verständnis nicht von allen Seiten groß, aber das habe ich auch nicht erwartet. Schließlich falle ich nun als volle Arbeitskraft weg.  Der geregelte Arbeitstag bedeutet aber auch, dass ich anschließend super kaputt bin, sehr früh ins Bett gehe und zu kaum noch anderem, unter anderem diesen Beiträgen, komme. Das Gute ist, dass ich scheinbar sehr abgelenkt bin. Somit wurden meine Kloschüsselkontakte zunächst von Tag zu Tag seltener. Toi toi toi. Trotzdem hatte ich weiterhin komische Essensaversionen. Zum Beispiel kann ich frisches Grünzeug nicht mehr sehen. Ich, die sonst täglich Salat gegessen hat. Auch …

Die 7. Woche (6+0 bis 6+6)

    Es begann damit, dass wir einen Tag vor Heiligabend ein ziemlich tolles Geschenk bekamen – quasi das tollste Weihnachtsgeschenk: ein flackerndes Herzchen an 6+0 und ein von der Größe her sogar etwas weiter entwickelter Zellhaufen. Der andere Zellhaufen war auch da, allerdings deutlich kleiner und ein Flackern war nicht sicher zu sehen. Somit bleibt abzuwarten, ob er noch aufholt oder ob es ein sogenannter „Vanishing Twin“ wird. Egal wie es ausgeht, wir lassen die Natur ihre Dinge gehen und arrangieren uns mit dem Ergebnis. ein kleines und ein großes Reiskorn Ansonsten waren die Weihnachtstage geprägt vom Geheimhalten vor der Familie (Sehe ich in diesem Kleid nicht viel zu fett aus?), vielem Essen, Launigkeit und Übelkeitsattacken. Ich habe immer noch komische Vorlieben auf Salziges/ Fettiges und Abneigung auf Gesundes und Süßes. Eine kurze Bekanntschaft mit der Kloschüssel musste ich erst einmal machen. Ich denke, ich kann mich nicht beschweren. Generell bin ich gar nicht so unzufrieden mit „den Beschwerden“, da sie ja irgendwie zeigen, dass da etwas im Gange ist. Denn meine Zweifel und …

Warteschleife nach Blastozystentransfer

Die Warteschleife nach Blastozystentransfer

Ich habe ja diese Berichte und Videos regelrecht verschlungen. Schon vor der Behandlung, richtig exzessiv aber erst in diesen Tagen des Wartens. Immer auf der Suche nach Gewissheit. Diese kann man leider aber nie bekommen. Egal wie viel man liest, egal wie viele Symptome man hat oder nicht hat. Man kann auch ohne jegliche Symptome schwanger sein. Ich möchte aber trotzdem kurz festhalten, wie es mir ergangen ist. Für Leidensgenossinnen, aber auch für mich selbst. Und dann werde ich es mir bei weiteren potentiellen Versuchen immer wieder zu Gemüte führen und mir vielleicht den einen oder anderen Nervenzusammenbruch sparen.

Wie ich zum ersten Mal ein bisschen schwanger wurde

Um sechs Uhr wache ich auf. Viel zu früh. Ich muss noch drei Stunden rumkriegen, bis wir losfahren können. Noch mehr als vier Stunden bis zum Termin. Ich bin wahnsinnig nervös. Nervöser als vor dem Staatsexamen oder vor meiner Hochzeit. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch zu toppen wäre. Dabei waren doch die letzten Tage schon schwer genug. Ich gehe ins Bad, ziehe mich an und mache mir Frühstück. Selbstverständlich ein Granatapfel-Müsli, weil das ja gut für die Gebärmutterschleimhaut sein soll. Das Handy lasse ich dabei nicht aus den Augen. Schon seit 48 Stunden habe ich nichts mehr aus dem Labor gehört. Keine Nachricht ist ja eigentlich eine gute Nachricht? Ich habe wahnsinnige Angst, dass das Telefon doch noch schellt und mir mitgeteilt wird, dass wir gleich nicht mehr kommen müssen. Weil sich keine der Zellen weiterentwickelt hat. Ich schaue auf die Uhr. Es sind nur zwei Minuten seit dem letzten Blick vergangen. Die Zeit schleicht. Selbst im Internet, wo sie sonst immer verfliegt, geht sie nicht schneller. Ich fange an die Bügelwäsche der …