Alle Artikel in: Gesundheit

Arbeiten in der Schwangerschaft (Teil II)

In Teil I  ging es ja hauptsächlich um die trockenen Hintergründe. Nun werde ich noch Auszüge aus meiner persönliche Geschichte zum Thema Arbeiten in der Schwangerschaft auspacken. Wie auch schon während einer möglichen Kinderwunschbehandlung sollte jede Schwangere folgende Fragen beantworten auf ihre persönliche berufliche Tätigkeit zugeschnittenen Fragen beantworten: Kann meine Schwangerschaft ausreichend in den Arbeitsalltag integriert werden? Kann Rücksicht genommen werden? Wie geht es mir (aktuell) körperlich UND psychisch? Gibt es bisher Komplikationen? Gibt es Schwangerschaftsrisiken? Gibt es berufliche Gefahren? Lenkt mich die Arbeit von Wehwehchen und Sorgen ab oder verstärkt sie diese? #gesundundrundbleiben ist mein aktuelles Motto…nach Möglichkeit bis August, deshalb dürfen mittlerweile die Füße auch schon mal tagsüber ein Stündchen hoch Wie ich ja schon hier schrieb, war es bei mir schon unschwanger eher schlecht mit der Integration meiner Bedürfnisse in den Arbeitsalltag. Für mich gelten auch sofort diverse Beschäftigungseinschränkungen, sobald ich den Arbeitgeber über meine Schwangerschaft informiere. Ich darf nicht mehr am Schichtdienstplan teilnehmen, ich darf diverse Eingriffe und Untersuchungen nicht mehr machen. Ich muss mein Infektions- und Strahlungsrisiko so weit wie …

Arbeiten in der Schwangerschaft (Teil I)

Nachdem ich ja schon meine persönlichen Erfahrungen über das Arbeiten während einer Kinderwunsch-Behandlung mit euch geteilt habe fehlt noch der passende Bericht zur Schwangerschaft. Auch hier gibt es wieder kein Patentrezept und das „Vorgehen“ ist weitestgehend individuell zu entscheiden. Ein paar gesetzliche Regelungen geben dem Ganzen aber einen Rahmen. Letztendlich kann wieder jede Form der weiteren Berufsausübung seine Berechtigung haben: vom Durcharbeiten bis zum eigentlichen Mutterschutz/ den ersten Wehen bis zum Beschäftigungsverbot nach dem positiven Test. Der Großteil aller Schwangeren wird ihrem Beruf einfach bis zum Beginn des Mutterschutzes nachgehen, mal mehr und mal weniger gerne. Ich weiß aber auch, dass das Thema vielen werdenden, erwerbstätigen Mütter schlaflose Nächte beschert und häufig Unsicherheiten bestehen, wie man sich am besten verhalten soll. Gerade nach einer anstrengenden Kinderwunschbehandlung sieht man die Schwangerschaft aus einem anderen Blickwinkel. Man gerät schnell in einen Gewissenskonflikt zwischen der Rolle als Arbeitnehmerin und der Rolle als bestmögliche „Bruthenne“. Heute habe ich erst einmal ein paar Fakten zusammengetragen. Am Freitag erzähle ich ein bisschen was zu meiner eigenen Geschichte, sonst wird der Artikel …

Geschichten vom Kinderkriegen III: die eindrucksvollste Geburt

Da ich mir ja in der vergangenen Woche schon erste Gedanken zur Geburt gemacht habe, muss ich euch langsam wirklich mal weiter von „meinen“ bisherigen Geburtserfahrungen berichten. Ehrlich gesagt waren das ausbildungsbedingt ganz schön viele und manchmal auch ganz schön kurze Geburten, sodass ich mich an manche Details kaum noch erinnern kann. An eine Situation kann ich mich allerdings noch so gut erinnern, als wäre es erst letzte Woche gewesen. Das war wirklich die eindrucksvollste, schönste Geburt, die ich bislang miterleben durfte. Und zwar war es quasi eine afrikanische Dorfgeburt, obwohl ich noch nie auf diesem aufregenden Kontinent unterwegs war. Es ist nicht selbstverständlich, dass man als Medizinstudent bei Geburten dabei ist. Viele meiner Freunde und Freundinnen haben maximal bei einem Kaiserschnitt assistiert. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Erfahrung mehrmals machen durfte und die betroffenen Frauen mich in dieser intimen Situation dabei haben wollten. Hier lernte ich nicht für den Beruf, sondern wirklich fürs Leben. Die Geschichte spielt in einem fernen, kleinen Land in Vorderasien. Ich habe ein Praktikum gemacht. Eigentlich wird in diesem …

Babybauch Zwillingsschwangerschaft Woche 25

Gewichtszunahme in der (Zwillings-) Schwangerschaft

Wenn wir mal alle ganz ehrlich sind – irgendwie beschäftigt einen doch schon, was die Waage wöchentlich zum Besten gibt. Oder geht es nur mir so? Den einen wohl mehr, den anderen wohl etwas weniger… Vielleicht nicht zu Unrecht vertreten einige die Meinung, jeder Körper und jede Schwangerschaft wären individuell, sodass es nicht „die richtige“ Gewichtszunahme gibt. Ich persönlich profitiere allerdings von Vergleichen und Vorgaben. Schließlich möchte ich alles richtig machen, sowohl für die beiden Kleinen als auch für meinen Körper und meine Gesundheit. Und als die beiden noch so groß wie zwei Himbeeren waren und ich trotzdem pro Woche selten unter 500 Gramm zunahm obwohl es doch hieß, unter Übelkeit würden im ersten Trimester die Kilos eher purzeln, machte ich mir doch schon so meine Gedanken. Wo sollte das schließlich hinführen? Irgendwie brauchte ich ein paar objektive Richtgrößen.

Ovulationstests bei PCOS – ein Erfahrungsbericht

Als mir vor Jahren mal eine Freundin mit langjährig unerfülltem Kinderwunsch von Ovulationsstreifen erzählte, fragte ich mich echt, ob man so etwas wirklich braucht. Aber dann war ich plötzlich selbst an meinem ersten Tiefpunkt der eigenen Kinderwunsch-Geschichte: kein Zyklus seit Wochen, die Basaltemperatur ist die reinste Achterbahn und der Gynäkologe wollte/konnte auch irgendwie nichts für mich tun. Und schwupps, nach etwas mehr als einem halben Jahr nach Absetzen der Pille landete eine Großpackung Ovulationsstreifentests in meinem Warenkorb und wenige Tage später in meinem Briefkasten.  Wie funktioniert ein Ovulationstest? Der Streifen sieht genauso aus wie ein Schwangerschaftstest und die Handhabung ist gleich. Für wenige Sekunden muss er bis zu einer Markierungslinie in Urin gehalten werden. Die chemische Reaktion, die hinterher die Farbe anzeigt, findet mit dem luteinisierenden Hormon (LH, auch Gelbkörperhormon genannt) statt. Dieses unterliegt in einem gesunden Zyklus regelmäßigen Schwankungen und hat seinen Peak (Maximalwert) wenige Tage/ Stunden vor dem Eisprung. Das heißt, wenn meine Linie absolut dunkel ist, sind die Chancen auf einen kurz bevorstehenden Eisprung maximal und ich sollte schnellstens dafür sorgen, dass …

Cytomegalie in der Schwangerschaft

    In meinem Post zur 14. SSW erwähnte ich ja, dass ich mit einem doofen Virus in Kontakt gekommen bin und mich angesteckt haben könnte. Genauer gesagt litt der besagte Patient an den Folgen einer Infektion mit dem Cytomegalie-Virus (CMV). Das war allerdings am Anfang noch überhaupt nicht absehbar und auch nicht sehr wahrscheinlich. CMV gehört zu den Herpes-Viren. Typ 1 und 2 sind ja ziemlich bekannt und verbreitet (Stichwort: Lippenbläschen). Es gibt aber noch eben eine ganze Reihe weiterer „Familienangehöriger“, die bei ausgewachsenen Menschen mit gesundem Immunsystem eigentlich kein nennenswertes Problem darstellen. Wie auch Listerien, Salmonellen, Toxoplasmen und das Parvovirus B19 (Erreger der Ringelröteln) handelt es sich beim CMV aber um einen fieses Tierchen, das für eine embyronale/ fetale Fehlentwicklung verantwortlich sein kann und gegen das auch nicht geimpft werden kann (wie beispielsweise gegen Masern, Windpocken und Röteln, die ja auch während der Schwangerschaft gefährlich werden können). Hinzu kommt, dass eine Infektion der Schwangeren keine oder nur unspezifische Symptome (bisschen „Grippe“) beschert. Wenn man einmal mit Toxoplasmen oder Cytomegalieviren infiziert wurde, bleibt man …

Geschichten vom Kinderkriegen II: Meine erste Geburt

    Als ich neulich in meinem Hebammenbuch in dem Kapitel über Geburtsabläufe stöberte, fiel mir auch wieder meine „erste Geburt“ ein. Das war, obwohl ich natürlich sehr unbeteiligt war, ein total emotionaler Moment für mich. Es spielte sich alles ganz unspektakulär in heimischen Gefilden ab. Im nahöstlichen Land, in dem ja die erste Geschichte vom Kinderkriegen spielte, habe ich auch noch ganz viele tolle Momente im Kreissaal erfahren dürfen. Aber halt nicht das richtige „erste Mal“. Ich sehe es als großes Privileg an, dass ich nicht ganz unvorbereitet im Sommer in meine eigene Geburt gehen muss. Allerdings bin ich sehr gespannt, inwieweit ich davon überhaupt profitieren werde. Eher bin ich bestimmt die schlimmste Patientin schlechthin. Es ereignete sich vor einigen Jahren, als ich noch ziemlich grün hinter den Ohren war. Zum ersten Mal ein bisschen Alltag schnuppern hieß es da in meinen Semesterferien. Ich verbrachte die Zeit mit den Narkoseärzten im OP und lernte vorwiegend Leute zu stechen und mit Schläuchen in jeglichen Körperöffnungen zu versorgen. Eines Tages sollte ich mit in den Kreissaal …

Uterogest vs. Crinone

Heute ist ein denkwürdiger Tag, quasi ein Tag zum Feiern. Nach vier Großpackungen bin ich endlich das olle Progesteron los. Also vorausgesetzt, es kommt jetzt  nicht zu Blutungen oder es geht noch sonst wie was schief. Diese vier Packungen waren aber nicht die einzigen, die im letzten Jahr durch meine Medikamentenschublade gewandert sind. Auf Grund meiner nicht vorhandenen Zyklen kam da noch die ein oder andere Schachtel zum Menstruation einleiten hinzu. Deshalb betitel ich mich nun guten Gewissens als waschechte Progesteron-Expertin und möchte euch anmeinen Erfahrungen teilhaben lassen, genau wie in meinem Erfahrungspost zu Hemmstoffen. Denn auch zu den verschiedenen Applikationsformen von Progesteron habe ich schon viele Fragen und Halbwahrheiten in Foren gelesen. Ich hoffe, deim einen oder anderen ein paar Unklarheiten nehmen zu können.   Wozu brauchen wir künstliches Progesteron? Progesteron ist das Hormon der zweiten Zyklushälfte und wird vom geplatzen Follikel produziert (der heißt dann Gelbkörper). Es wandelt die Gebärmutterschleimhaut so um, dass sie einnistungsbereit ist und wenn der Spiegel im Blut plötzlich abfällt, weil der Gelbkörper zu Grunde geht, wird die Menstruation …

Warteschleife nach Blastozystentransfer

Die Warteschleife nach Blastozystentransfer

Ich habe ja diese Berichte und Videos regelrecht verschlungen. Schon vor der Behandlung, richtig exzessiv aber erst in diesen Tagen des Wartens. Immer auf der Suche nach Gewissheit. Diese kann man leider aber nie bekommen. Egal wie viel man liest, egal wie viele Symptome man hat oder nicht hat. Man kann auch ohne jegliche Symptome schwanger sein. Ich möchte aber trotzdem kurz festhalten, wie es mir ergangen ist. Für Leidensgenossinnen, aber auch für mich selbst. Und dann werde ich es mir bei weiteren potentiellen Versuchen immer wieder zu Gemüte führen und mir vielleicht den einen oder anderen Nervenzusammenbruch sparen.

Geschichten vom Kinderkriegen I: meine erste künstliche Befruchtung

Ich habe vor einigen Jahren ein mehrwöchiges Praktikum in einer ganz besonderen gynäkologischen Abteilung absolviert und dort wirklich viel gelernt und gesehen. Einige Geschichten, die ich dort erlebt habe, sind richtig rührend, die ein oder andere aber auch eher ernst. Die Geschichten spielen in einem nahöstlichen Land, über das man viel in den Medien lesen kann, aber wenn man einmal da ist, doch alles irgendwie ganz anders ist als es in den Nachrichten dargestellt wird. Zumindest am Schauplatz der Geschichte leben und arbeiten Menschen verschiedener Religionen und Kulturen miteinander. Ein großer Teil diese Menschen haben trotz des unterschiedlichen Glaubens gemeinsam, dass sie gegenüber dem Kinderkriegen sehr „konservativ“ eingestellt sind. Die Geburtenrate in dem besagten Krankenhaus lag beispielsweise in Hochzeiten (Sommermonate) bei 500 Geburten im Monat. In Deutschland dokumentieren im Vergleich manche kleineren Geburtskliniken nur 500 Geburten im Jahr! Demnach gab es für mich wirklich viel zu lernen und zu sehen.   Aber zurück zu meinen ersten künstlichen Befruchtungen. Ich hospitierte einen Tag in der IVF-Abteilung. Man erklärte mir, dass es ein nationales Gesetz gäbe, das …