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Joghurt für Kinder: Selbstgemacht, Supermarkt & Yamo im Test

Werbung | In der Kühltheke des Supermarkts lauern große Berge an verstecktem Zucker. Dabei denken wir Eltern, wir würden unseren Kindern mit einem Joghurt etwas Gutes tun. Immerhin ist er als Milchprodukt ja keine Süßigkeit, sondern ein wertvoller Bestandteil der Ernährungspyramide. Calcium, Proteine und tierisches Fett liefern gute Bausteine für den kindlichen Körper. Firmen bewerben Joghurt sogar als eine optimale Zwischenmahlzeit.
In vielen Familien ist Joghurt auch Bestandteil einer Hauptmahlzeit, zum Beispiel im Frühstücksmüsli oder als Dessert. Aber eignet er sich wirklich uneingeschränkt? Was ist zu beachten? Ist er wirklich so gesund? Welche Alternativen gibt es, zum Beispiel für vegane oder laktoseintolerante Kinder? Wo lauern die größten Zuckerfallen?

Ist Joghurt gesund für Kinder?

Ich muss gestehen, ich habe nicht nur in der Süßigkeitenabteilung sondern auch vor der Kühltheke ganz gute Scheuklappen auf den Augen. Wir greifen immer zu den gleichen, weitestgehend naturbelassenen Produkten.
Umso erhellender fand ich meine Mission, ein paar Antworten für euch zu finden und endlich mal wieder einen kleinen Test auf die Beine zu stellen, analog zu unserer lustigen Breiprobe!

Joghurt Alternativen fuer Kinder

Dabei bin ich nicht der grundsätzlichen Frage nachgegangen, ob Milchprodukte zu empfehlen sind oder nicht. Das ist ja fast schon philosophisch. Sondern ich habe mir angeguckt, was neben Joghurt oder Joghurt-Alternativen sonst noch in den Bechern steckt und wie es mit den Nährwert-Angaben aussieht.
Der Blogpost entstand freundlicherweise in Kooperation mit dem Schweizer Unternehmen Yamo, das vor kurzem „Yamoghurts“, eine vegane Joghurt-Alternative auf Haferbasis herausgebracht hat.

Yamo Yamoghurt Erfahrungen

Welcher Joghurt eignet sich für Kinder?

Ich vergleiche im Folgenden ein paar Produkte aus dem Supermarkt mit selbstgemischten DIY-Joghurts und eben den neuen Yamoghurts.
Wo sind Kinderjoghurts in die Ernährungspyramide einzusortieren? Ich komme zu einem – vielleicht für den ein oder anderen – überraschenden Ergebnis.

Vorgeknöpft habe ich mir zunächst einen klassischen Fruchtjoghurt (Mango). In den Blindtest gingen ein günstiger Mango-Joghurt der Supermarkt-Eigenmarke, ein Markenprodukt, der Yamoghurt „Mangolina Jolie“ und eine DIY-Version aus Naturjoghurt, Frucht und Honig ein.
Zusammen mit ein paar Müttern und Kindern haben wir Geschmack, Konsistenz, Farbe und Natürlichkeit bewertet.
Ich habe mir dann hinterher auch noch die Zutatenlisten angeschaut.

Übrigens habe ich bewusst kein Urteil über Umweltaspekte gefällt. Ich kann ehrlich gesagt nicht bewerten, wie Verpackung, Transport und verwendete Ressourcen gegeneinander wiegen.

Kinder Joghurt Vergleich

der günstigste Joghurt fällt durch

Das günstigste Produkt (0,13 Cent pro 100 g) fiel bei allen erwachsenen Testern im Blindversuch durch. Er schmeckt zu süß und zu wenig nach echter Frucht. Neben Mango und Joghurt enthält er die meisten Zusätze (insgesamt 9 Zutaten) und wird neben Zucker auch noch mit Saftkonzentrat nachgesüßt. Das ist mir persönlich zu unnatürlich. Den Kindern hat es geschmeckt.
Obwohl er Proteine und Calcium liefert, gehört er mit 13,5 g Zucker pro 100 g (4-5 Zuckerwürfel, die Hälfte der für Kinder empfohlenen Tagesdosis) für mich ganz klar in die Kategorie Süßigkeit und zählt nicht zu ausgewogenen Zwischensnacks.

Markenprodukt ist überzuckert

Das Markenprodukt schmeckt deutlich mehr nach Mango und ist mit Vanille und Sahne verfeinert. Geschmacklich gewinnt er bei den Testern, die weniger alternative Süßungsmittel im Alltag verwenden.
Ich muss ihn für uns aber auch ganz klar wieder in die Naschschublade stopfen. Er ist der Spitzenreiter beim Zuckergehalt: 15,2 g auf 100 g. Der Kaloriengehalt ist doppelt so hoch wie bei allen anderen Testprodukten.

Fruchtjoghurt Selbermachen im Familienalltag?

Meine Eigenkompostion aus lediglich 3 Zutaten, nämlich Naturjoghurt, Mangowürfelchen und Honig macht ganz klar bei mir das Rennen. Gewohnheitstier.
Der Geschmack ist leicht säuerlich, wie Joghurt nun mal schmeckt und wenn ich auf ein Stück Mango beiße, freue ich mich über die süße Erfrischung.
Das ist aber, wie wir bei der kleinen Degustation in der Nachbarschaft merken, gar nicht unbedingt jedermanns Sache.
Wer lieber einen homogenen, fruchtigen Joghurt essen möchte, kann mit etwas Obstpüree – zum Beispiel Yamo’s „Inbanana Jones“ Quetschie (Shop) aus Banane, Mango und Kokosmilch süßen und besiegt dabei die Zuckerberge.

Kinder Joghurt Zuckerfrei

Bei der Eigenkreation ist der Preis- und Nährwert-Vergleich gar nicht ganz so leicht zu bestimmen. Ich komme aber auf den höchsten Gehalt an Proteinen und den geringsten Gehalt an Zucker (5,5 g, umgerechnet 1-2 Zuckerwürfel). Preislich habe ich etwa 50 Cent pro 100 g angesetzt, vergleichbar mit dem Markenprodukt.
Gerade für große Familien lohnt es sich, einen halben Liter Naturjoghurt mit einem Obst-Quetschie und etwas Honig als Alternative zu etablieren. In meinem Alltag bleibt definitiv nicht immer Zeit, Bio-Früchte selbst einzukochen. Aber zum Zusammenrühren von drei Zutaten reicht es meistens.

Revolution in der Kühltheke?

Eine spannende Supermarkt-Entdeckung möchte ich euch nicht verheimlichen: Bei meinem Streifzug durch die Kühltheke bin ich an einem interessanten Bio-Produkt hängen geblieben. Hier standen lediglich drei Zutaten auf einem Mango-Joghurt, keine davon war Zucker! Vielleicht muss ich diesem Produkt demnächst auch noch mal eine Chance geben?!
Gut, dass scheinbar doch endlich bemerkt wurde, dass manche Menschen überzuckerte Lebensmittel ignorieren…

Yamo: Joghurt-Alternative auf Haferbasis

Die Yamoghurts stachen im Test als Sonderlinge heraus. Geschmacklich und optisch merkt man, dass sie eben keine Milchprodukte, sondern Joghurtalternativen sind. Das bedeutet in dem Fall: eine Haferflockenzubereitung wird mit mikrobiellen Kulturen versetzt.
Neulich habe ich euch schon darauf aufmerksam gemacht, dass es die ein oder andere spannende vegane Joghurtalternative auf der Basis von Kokosmilch gibt.

Rezept: vegane KiBa-Eiscreme mit Kokos-Joghurtalternative.

Yamo hat Haferflocken in Kombination mit Kokosmilch als Basis gewählt.
Hafer entwickelt bei der Gärung natürlich Zuckerverbindungen (letztendlich 6,5 g auf 100 g), sodass die Quetschies leicht süß sind, aber führend säuerlich schmecken, so wie man es von einem Naturjoghurt gewohnt ist. Insgesamt ist die das zugesetzte Fruchtpüree geschmacklich vordergründiger als bei einem herkömmlichen Fruchtjoghurt.
Unser aller Favorit ist übrigens „Mariah Cherry“ mit Kirsche und Banane.

Yamo Kindersnack gesund
Mit Proteinen kann die vegane Alternative nicht glänzen, aber die kommen in der rein pflanzlichen Ernährung ja eher aus anderen Quellen wie zum Beispiel aus Hülsenfrüchten. Mineralstoffe und Vitamine bleiben durch das schonende Herstellungsverfahren erhalten.

Yamo als Alternative zum Selbermachen

Ein Nachteil, den ich sehe, ist der Preis. Mit 2-2,5 Euro pro Portion ist der Quetschbeutel die teuerste Option in meinem Test.
Hier sehe ich aber die Preissteuerung durch Nachfrage als Chance. Wenn das Schweizer Start-Up die Produktion ausweiten und breit in den Einzelhandel liefern kann, sollten wir Endverbraucher den Effekt spüren. Solange bleibt Yamo etwas besonderes, was wir uns gelegentlich gönnen, wenn Selbermachen gerade keine Option ist (Urlaub, Sonderbelastungen im Alltag…).

Insgesamt sehe ich Joghurt-Alternativen als gute Option bei veganer Lebensweise oder bei Laktose-Intoleranz (Snack, Müsli, Dessert-Grundlage). Diese Laktose-gespaltenen Geschichten oder Soja-Ersatz haben mich noch nie sonderlich überzeugen können, da die Zutatenlisten oft zu lang sind.

Gesunder Schokopudding?

Es gibt einen Yamoghurt, den ich noch speziell erwähnen möchte: nämlich „Chocodile Dundee“, mit Kakao!
Ich konnte nicht widerstehen, ihn mal mit dem beliebten braun-weißen Töpfchen zu vergleichen. Schoko gegen Schoko quasi.

Schokopudding Kinder gesund
Ich muss aber zugeben, dass sie eigentlich nur die Farbe miteinander gemein haben. Während der Yamoghurt eher säuerlich und nach Banane schmeckt, sticht beim extrem süßen Milchcreme-Dessert die Nuss heraus. Kalorien, Zucker und Proteine stecken im Quetschie ungefähr halb so viel wie im bekannten Becher. Für Kleinkinder reicht das alle mal.
Mein absoluter alternativer Lieblings-Schokopudding ist selbstgemacht:

zuckerfreies, veganes Schokoladenmousse.

Yamoghurt versus Frucht-Quetschie

Erst als wir uns beim Mittagessen über die Reste des Testmaterials hermachten, die Yamoghuts zum Kaiserschmarr’n ausgingen und ich ein herkömmliches Quetschie mit Mango, Kokosmilch und Banane (auch ohne Zuckerzusatz) öffnete, fiel mir auf, dass dieser Vergleich viel treffender ist. Ab diesem Zeitpunkt sah ich das große Potential der Yamoghurts ganz, ganz deutlich!

Yamo Babynahrung gesund
Sie sind viel weniger süß als die puren Obst-Quetschbeutel. Der Zuckergehalt pro 100 g unterscheidet sich um 5,5 g.
Im Yamoghurt ist ungefähr nur halb so viel Zucker wie im Quetschie. Auch wenn es sich dabei „nur“ um natürlichen Fruchtzucker handelt, ist das schon ein gravierender Unterschied, nämlich von etwas mehr als einem Zuckerstück.

Yamo Fruechtepuerre Ohne Zuckerzusatz
Alle Produkte von Yamo sind hochdruckpasteurisiert. Was Frische, Natürlichkeit und Vitamingehalt angeht, sollte sich also nicht wirklich was tun.
Eiweiß- und Fett- Gehalt unterscheiden sich ebenfalls nicht nennenswert und liegen unterhalb der Werte eines Milchproduktes.

Ich empfehle allen Müttern, deren Kinder die Dinger vergöttern, sich die Joghurtalternative im Quetschbeutel einmal genauer anzuschauen.
Falls ihr das Gefühl habt, dass noch ein bisschen weniger Zucker auf dem Speiseplan stehen sollte und ihr auch bei Süßigkeiten auf die Inhaltsstoffe wert legt, fahrt ihr mit der neuen Alternative ganz gut.
Der Geschmack ist im direkten Vergleich deutlich weniger süß. Wenn wir nur den Yamoghurt essen, fällt das aber nicht weiter auf, das heißt, alle sind zufrieden!

Quetschies im Alltag?

Eine Obst- oder Gemüse-Portion ersetzen Quetschbeutel nicht komplett. Durch die breiige Konsistenz und die anteilig fehlenden Ballaststoffe verarbeitet der Körper das Mus ganz anderes als Rohkost/ Gegartes.
Für mich sind Quetschbeutel neben zum Beispiel Dörr- oder Trockenobst eine gute, kinderfreundliche Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten. Bei bedachtem Einsatz weisen sie eine bessere Nährstoffbilanz auf, als ein industriell gefertigter Schokoriegel, Weingummi oder Wassereis.
Hier gibt es sie nur mit Bedacht als Nascherei oder hin und wieder als Ersatz zu Obstmark. In gekauftem Apfelmus steckt nämlich auch eine beachtliche Menge an Zucker. Also koche ich es lieber selbst, achte auf 100% Fruchtgehalt (Bio-Abteilung) oder greife, wenn ich nur kleine Mengen benötigte, auf einen Quetschbeutel zurück.
Yamo schmeckt – auf Grund der besonderen Produktionsweise – mit Abstand am natürlichsten von allen Produkten, die ich bislang selbst getestet habe.
Gemüse-Quetschbeutel sind eine perfekte Grundlage für eine schnelle „Tütensauce“ und passen nachgewürzt sehr gut zu Nudeln, Reis, Gnocci oder Salat. Obstmus landet bei uns in Kuchen- oder Keksteig, Schichtdessert und im Müsli.
Konkrete Rezepte dazu findet ihr in meinem älteren Blogpost:

Babybrei Resteverwertung.

Auf ein paar weitere Ideen könnt ihr euch in den nächsten Tagen auf Instagram gefasst machen, wenn mir die Test-Reste nicht einfach weggesnackt werden.

Yamo Quetschies Bewertung

Yamo ab Beikost-Start

Alle von mir erwähnten Yamo-Produkte sind für Babys ab dem 6. Lebensmonat empfohlen. Ich persönlich würde ergänzen, dass die Kleinen 1-2 Monate frische, pure Lebensmittel durchprobiert haben sollten, bevor es an gemischte Portionen geht.
Das Schweizer Unternehmen startete mit Brei, den es natürlich auch immer noch zu bestellen gibt – endlich sogar in größeren 200 g Portionen!
Bei Abschluss eines Abonnement spart man. Ein Treue-Programm gibt es auch. Um die Bestellvorgänge zu verkürzen, kann man mittlerweile diverse Sets in den Einkaufswagen packen.
Ob es Yamo zum Probieren auch im Laden bei euch vor Ort gibt, könnt ihr im Store Locator nachgucken.
Warum die Kinder-Convenience Produkte viel frischer sind und besser schmecken als die Konkurrenz, habe ich hier ausführlich erläutert.

Die Breiprobe: Selbstgekocht, Gläschen & Yamo im Test.

Welchen Joghurt kauft ihr am liebsten? Sind sie für euch Zwischenmahlzeit oder Süßigkeit?

Milch und Mehr Kinderernaehrung Signatur

Ps. zum Merken & Weitersagen:

Kinder Joghurt Zuckerfrei

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