Alle Artikel mit dem Schlagwort: ICSI

Uterogest vs. Crinone

false false DE X-NONE X-NONE Heute ist ein denkwürdiger Tag, quasi ein Tag zum Feiern. Nach vier Großpackungen bin ich endlich das olle Progesteron los. Also vorausgesetzt, es kommt jetzt  nicht zu Blutungen oder es geht noch sonst wie was schief. Diese vier Packungen waren aber nicht die einzigen, die im letzten Jahr durch meine Medikamentenschublade gewandert sind. Auf Grund meiner nicht vorhandenen Zyklen kam da noch die ein oder andere Schachtel zum Menstruation einleiten hinzu. Deshalb betitel ich mich nun guten Gewissens als waschechte Progesteron-Expertin und möchte euch anmeinen Erfahrungen teilhaben lassen, genau wie in meinem Erfahrungspost zu Hemmstoffen. Denn auch zu den verschiedenen Applikationsformen von Progesteron habe ich schon viele Fragen und Halbwahrheiten in Foren gelesen. Ich hoffe, deim einen oder anderen ein paar Unklarheiten nehmen zu können.   Wozu brauchen wir künstliches Progesteron? Progesteron ist das Hormon der zweiten Zyklushälfte und wird vom geplatzen Follikel produziert (der heißt dann Gelbkörper). Es wandelt die Gebärmutterschleimhaut so um, dass sie einnistungsbereit ist und wenn der Spiegel im Blut plötzlich abfällt, weil der Gelbkörper zu …

Warteschleife nach Blastozystentransfer

Die Warteschleife nach Blastozystentransfer

Ich habe ja diese Berichte und Videos regelrecht verschlungen. Schon vor der Behandlung, richtig exzessiv aber erst in diesen Tagen des Wartens. Immer auf der Suche nach Gewissheit. Diese kann man leider aber nie bekommen. Egal wie viel man liest, egal wie viele Symptome man hat oder nicht hat. Man kann auch ohne jegliche Symptome schwanger sein. Ich möchte aber trotzdem kurz festhalten, wie es mir ergangen ist. Für Leidensgenossinnen, aber auch für mich selbst. Und dann werde ich es mir bei weiteren potentiellen Versuchen immer wieder zu Gemüte führen und mir vielleicht den einen oder anderen Nervenzusammenbruch sparen.

Geschichten vom Kinderkriegen I: meine erste künstliche Befruchtung

Ich habe vor einigen Jahren ein mehrwöchiges Praktikum in einer ganz besonderen gynäkologischen Abteilung absolviert und dort wirklich viel gelernt und gesehen. Einige Geschichten, die ich dort erlebt habe, sind richtig rührend, die ein oder andere aber auch eher ernst. Die Geschichten spielen in einem nahöstlichen Land, über das man viel in den Medien lesen kann, aber wenn man einmal da ist, doch alles irgendwie ganz anders ist als es in den Nachrichten dargestellt wird. Zumindest am Schauplatz der Geschichte leben und arbeiten Menschen verschiedener Religionen und Kulturen miteinander. Ein großer Teil diese Menschen haben trotz des unterschiedlichen Glaubens gemeinsam, dass sie gegenüber dem Kinderkriegen sehr „konservativ“ eingestellt sind. Die Geburtenrate in dem besagten Krankenhaus lag beispielsweise in Hochzeiten (Sommermonate) bei 500 Geburten im Monat. In Deutschland dokumentieren im Vergleich manche kleineren Geburtskliniken nur 500 Geburten im Jahr! Demnach gab es für mich wirklich viel zu lernen und zu sehen.   Aber zurück zu meinen ersten künstlichen Befruchtungen. Ich hospitierte einen Tag in der IVF-Abteilung. Man erklärte mir, dass es ein nationales Gesetz gäbe, das …

Wie ich zum ersten Mal ein bisschen schwanger wurde

Um sechs Uhr wache ich auf. Viel zu früh. Ich muss noch drei Stunden rumkriegen, bis wir losfahren können. Noch mehr als vier Stunden bis zum Termin. Ich bin wahnsinnig nervös. Nervöser als vor dem Staatsexamen oder vor meiner Hochzeit. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch zu toppen wäre. Dabei waren doch die letzten Tage schon schwer genug. Ich gehe ins Bad, ziehe mich an und mache mir Frühstück. Selbstverständlich ein Granatapfel-Müsli, weil das ja gut für die Gebärmutterschleimhaut sein soll. Das Handy lasse ich dabei nicht aus den Augen. Schon seit 48 Stunden habe ich nichts mehr aus dem Labor gehört. Keine Nachricht ist ja eigentlich eine gute Nachricht? Ich habe wahnsinnige Angst, dass das Telefon doch noch schellt und mir mitgeteilt wird, dass wir gleich nicht mehr kommen müssen. Weil sich keine der Zellen weiterentwickelt hat. Ich schaue auf die Uhr. Es sind nur zwei Minuten seit dem letzten Blick vergangen. Die Zeit schleicht. Selbst im Internet, wo sie sonst immer verfliegt, geht sie nicht schneller. Ich fange an die Bügelwäsche der …

Überstimulationsyndrom (OHSS)

false false DE X-NONE X-NONE „Frollein Doctor, ich muss Sie vorwarnen, dass wir bei Ihnen vielleicht keinen Transfer machen können, wenn Sie zu doll überstimulieren“, sagte der andere Doktor in der Kinderwunsch-Klinik. Schon allein bei dem Gedanken fing es an in meinen Ohren zu rauschen. So kurz vor dem Ziel doch wieder ein Fels im Weg? Ich wusste, komme was wolle, ich durfte dieses blöde Syndrom keinesfalls bekommen. Nur wie stelle ich das an? Kann ich etwas tun, um es zu verhindern? Wieso würde es eigentlich einen Transfer behindern? Was passiert, wenn der Transfer trotzdem stattfindet? Ich wollte bestmöglich vorbereitet in den Kampf um meine Embryonen ziehen. Deshalb machte ich mich an die Recherche. Auf schlau gibt es eigentlich gar keine „Überstimulation“. Da redet man von einem „ovariellen Hyperstimulationssyndrom“, kurz OHSS.  Der Schwergrade wird anhand von Symptomen bestimmt (also durfte ich diese einfach nicht bekommen!). Eine Prognose, ob es eintritt, lässt sich allerdings schon durch den Estradiol-Wert im Blut vor dem Auslösen treffen (> 3.000 pg/ml). Zunächst erfuhr ich, dass in 1/3 aller Fälle eine …

Orgalutran vs. Synarela

false false DE X-NONE X-NONE Jedes Mal, wenn ich Dr. Google zu ziemlich verrückten Sachen befrage und keine vernünftige Antwort erhalte, nehme ich mir fest vor, diese Google-Wissenslücke selbst zu stopfen. Und ich hoffe, dass irgendwann mal jemand vollkommen verzweifelt das Internet fragt, ob Synarela immer die Menstruation verschiebt oder gar aussetzen lässt (nein! keineswegs!), und dann hier in diesem Beitrag plausible Antworten findet. Nun gut, es soll zunächst um einen Vergleich zwischen den beiden Hemmstoffen bei der künstlichen Befruchtung gehen, mit denen ich nun Erfahrungen sammeln konnte. Beide sorgen dafür, dass die körpereigene Produktion übergeordneter Hormone heruntergefahren wird und damit auch letztendlich ein Eisprung zunächst unterdrückt wird. Die Medikamete setzen an unterschiedlichen Angriffspunkten an, das Endresultat ist aber im Grunde das gleiche. Anwendung Orgalutran wird subcutan als Einmal-Fertigspritze appliziert. Wenn die Stimulation am Abend stattfindet, werden die Spritzen am Morgen gesetzt. Je nach Östrogenwert und Ultraschallbefund startet man damit am 5-6 Stimulationstag und führt das ganze täglich bis zum Auslösen fort. Synarela wird transdermal, über die Nasenschleimhaut appliziert. Das ist die schlaue Formulierung für …

Der Kampf mit den Kassen

    Im Verlauf einer künstlichen Befruchtung gibt es viele nervige Prozeduren, die man natürlich liebend gern über sich ergehen lässt, wenn doch nur… Da wären: Spritzen. Untersuchungen. Blutentnahmen. Narkosen. Bürokratie. Über Letzteres soll es in diesem Beitrag gehen. Ich möchte berichten, auf was man aus meiner Sicht grob beachten und wissen muss, wenn man in Deutschland Kosten einer ICSI oder IVF von der Krankenkasse erstattet bekommen möchte.   Wenn der kettenrauchende Lungenkrebs-Frührentner seine 3.000 Euro teure Chemotherapie zu sich nehmen möchte, lässt er an der Krankenhauspforte einfach seinen AOK-Ausweis einlesen – und er hat die All-in-Flatrate gebucht. Alle zwei Wochen wieder. Wenn die unfruchtbaren, ansonsten aber kerngesunden Möchtegerneltern reproduktionsmedizinische Leistungen in Anspruch nehmen wollen, ist das nicht so einfach. Infertilität ist eigentlich eine Krankheit. Trotzdem sind bei Kinderwunschbehandlungen alle Prinzipien des Gesundheitssystems außer Kraft gesetzt. Verursacherprinzip Als erstes stellt sich nämlich die Frage: Wer trägt eigentlich die Schuld? Denn es gilt das Verursacherprinzip. Heißt: Liegt die Ursache des unerfüllten Kinderwunschs bei der Frau oder bei dem Mann? Oder gar bei beiden? Oder ist die …

Vorbereitungen für die Kinderwunschzeit

    Wie kann man sich eigentlich sinnvoll auf die aktive Phase in der Kinderwunschzeit vorbereiten? Was kann man dazu beitragen, dass es vielleicht schneller und problemloser klappt? Was ist totaler Unsinn? Muss man sich überhaupt irgendwie darauf vorbereiten? Immerhin entstehen eine ganze Reihe Schwangerschaften völlig ungeplant. Wie immer gilt, dass es auch bei diesem Thema kein Patentrezept gibt. Ich halte lediglich meine Meinung und meine Erfahrungen fest. Bedauerlicherweise kann ich den Text auch nicht mit einer Erfolgsstory abschließen…also vielleicht rede ich auch nur Unfug. Trotzdem habe ich schon so viel verwirrende Ideen und Ratschläge im Netz gelesen und hoffe, mit meinem halbwegs sachlichen Beitrag dem ein oder anderen bei der Recherche helfen zu können. Was kann ich also noch VOR dem Verzicht auf Verhütung tun? Folsäure-Substitution   Es macht echt Sinn, jeden Tag eine Folsäure-Tablette (0,4 mg) einzunehmen. Anfangen sollte man ca. einen Monat noch parallel zur Pille oder anderen Verhütungsmaßnahmen. Folsäure ist ein Vitamin (B9) und wird zum Bau menschlicher Zellen benötigt, vor allem auch für die des Blutes. Durch ausgewogene Ernährung nehmen …